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    Squash-Regeln im Überblick

    Kübler Sport Redaktion -

    Lesedauer: 7 Minuten

    Squash ist eines der wenigen Rückschlagspiele, bei dem die Spieler das Spielfeld gemeinsam nutzen und bei dem die Seitenwände des Spielfelds mit in das Spiel einbezogen werden. Ein weicher Ball wird im besten Fall so gegen die Wand gespielt, dass der Gegner ihn nicht mehr erreichen kann. Der Ball ist darüber hinaus der Namensgeber des Spiels: Squash bedeutet auf Englisch so viel wie kräftig schlagen, quetschen oder pressen.

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    Rückschlagsportart Squash: anspruchsvoll und spaßig zugleich | WavebreakmediaMicro – stock.adobe.com

    Herkunft vom Squash

    Squash entstand Anfang des 19. Jahrhunderts in England. Dort spielte man an der „Harrow School“ ein einfaches Rückschlagspiel namens „Open Court Rackets“. Anfänglich wurde Squash mit harten Bällen gespielt. Die Verwendung weicher Bälle in Squash entwickelte sich aus einer Aufwärmübung, bei der Spieler sich mit einem weichen Ball warmspielten. Diese weicheren Bälle erforderten mehr technisches Geschick und Kontrolle, was das Spiel interessanter und anspruchsvoller machte. Dieser Übergang von harten zu weichen Bällen trug zur Verbreitung und Popularität von Squash bei Universitäten bei und trug dazu bei, dass es sich zu einer eigenständigen Rückschlagsportart entwickelte.

    1924 legte die Tennis and Squash Association mit dem ersten Squashhandbuch einheitliche Spielregeln, Spielfeldmarkierungen und Materialien fest. Einige Jahre später kamen Schläger- und Ballnormen hinzu. 1967 entstand der Squash-Weltverband, der heute ca. 147 Mitgliedstaaten zählt. Nach Deutschland gelangte Squash bereits in den 30er Jahren, einen regelrechten Boom erlebte die Sportart aber erst in den 1980er Jahren. Heute findet jährlich eine Weltmeisterschaft und eine Europameisterschaft sowie eine Weltcup-Turnierserie für die Profis statt. In Deutschland gibt es außerdem eine Bundesliga.

    Die Squash-Regeln

    Beim Squash wird ein Ball von zwei Squashspielern abwechselnd gegen eine oder mehrere Wände gespielt. Ziel ist es, den Ball so zu spielen, dass der Gegner den Ball nicht mehr erreicht, bevor er zum zweiten Mal den Boden berührt. Zwischen den Schlägen darf der Ball maximal ein Mal den Boden berühren. Nach dem Schlag muss der Ball allerdings entweder direkt oder indirekt (über die Seitenwand oder Rückwand) die Stirnwand berühren. Gespielt werden kann im Einzel oder im Doppel.

    Squash Spielfeld

    Den Squash-Court umgeben vier Wände, die aus einem massiven Material mit einer glatten Oberfläche bestehen. Der Fußboden besteht aus Parkett und die Grundfläche des Spielfelds muss die offiziell in den Squashregeln festgelegten Maße von 6,40 m Breite und 9,75 m Länge haben. Nach oben hin hat der Squash-Court Begrenzungslinien (Auslinien): an der Stirnwand, auch Frontwand genannt, befindet sich diese 4,57 m über dem Boden, auf der Rückwand liegt die Auslinie bei 2,13 m. Die seitlichen Begrenzungslinien verbinden die beiden anderen Linien und verlaufen somit schräg fallend.

    Squash Regeln: das Spielfeld
    Squahs-Court | Quelle: Jodo [original by M Wilson]

    An der Stirnwand (Frontwand) befindet sich in 1,83 m Höhe zunächst die sogenannte Service-Linie (Aufschlaglinie). Ein Aufschlag muss oberhalb dieser Linie die Wand berühren. Am unteren Ende der Stirnwand befindet sich dann das Tin. Diese Begrenzung ist 43 cm, bei den Amateuren 48 cm, hoch und mit einer Abdeckung versehen, die bei einer Berührung klappert. Geschieht dies, so ist der Ball im Aus. Der Tin hat außerdem eine 5 cm tiefe Oberkante, das sogenannte Nick.

    Auf dem Boden des Courts verläuft in 4,26 m Entfernung zur Rückwand eine parallele Querlinie. An ihren Enden zu den Seitenwänden hin, befindet sich jeweils ein Aufschlagfeld von 1,60 m Breite und 1,65 m Länge. Von der Mitte der Querlinie aus verläuft eine senkrechte Mittellinie nach hinten, welche das Feld hinter der Querlinie teilt.

    Squashball und Squashschläger

    Die Squash-Ausrüstung besteht aus einem Squashschläger und einem Gummiball. Squashschläger besitzen einen ovalen Kopf und sind etwas schwerer als ein Badmintonschläger, aber leichter als ein Tennisschläger und wiegen zwischen 90 und 250 Gramm. Diese Gewichtsspanne ist in den Squash Spielregeln definiert.

    Squash Regeln: Geschwindigkeitsstufen des Squashballs

    Der Squashball ist etwa so groß wie ein Tischtennisball und hat einen Durchmesser von 39 bis 40,5 mm. Er wiegt zwischen 23,5 und 24,5 Gramm und besteht aus einer Gummihülle. Im Inneren ist er hohl und enthält einen Tropfen flüssiges Gas. Erwärmt sich dieses, entsteht ein Überdruck und der Ball erhält seine Sprungkraft. Deshalb muss jeder Squashball vor einem Match warm gespielt werden.

    Squashbälle gibt es in vier verschiedenen Geschwindigkeitsstufen: Anfänger spielen mit einem blau markierten Ball, der besonders schnell ist und stark abprallt. Dadurch bleibt der Ball auch bei Anfängern lange im Spiel. Bälle mit roter Markierung sind etwas langsamer und für fortgeschrittene Squashspieler geeignet. Gelb markierte Squashbälle eignen sich für sehr geübte Squashspieler und Profis, da sie langsam sind. Doppelt gelb markierte Bälle sind besonders langsam und werden als offizieller Turnierball eingesetzt.

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    Squash-Ausrüstung Squashschläger | LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com

    Aufschlag und Schlagarten

    Der Aufschlag muss aus einem der beiden Aufschlagfelder erfolgen und dabei direkt an die Stirnwand (Frontwand) oberhalb der Aufschlaglinie gespielt werden. Danach muss er im gegnerischen Viertel hinter der Querlinie aufschlagen. Nach jedem Punktgewinn wechselt die Aufschlagseite. Sobald der Spieler mit Aufschlagrecht einen Ballwechsel verliert, gibt es (vergleichbar zum Volleyball) einen Aufschlagwechsel.

    Neben dem Aufschlag gibt es verschiedene Arten, den Ball während eines Ballwechsels zu spielen:

    Der Grundschlag ist der Longline, bei dem du den Ball direkt und gerade an die Stirnwand schlägst und er und somit gerade wieder zurückfliegt. Beim Boast schlägt man den Ball über die Seitenwände an die Stirnwand. Optimalerweise trifft der Ball dann kurz über dem Tin auf die Stirnwand und fällt dann auf die Kante zwischen Seitenwand und Boden (Nick). Für den Cross schlägst du den Ball so direkt an die Stirnwand, dass er in einem V-förmigen Winkel zurückprallt. Der Stoppball hingegen wird nur leicht geschlagen und berührt die Stirnwand knapp über dem Tin und fällt dann entweder ins Nick oder knapp vor der Wand auf den Boden. Mit dem Volley kannst du das Spiel beschleunigen. Er lässt dem Squashspieler keine Zeit zum Überlegen, da du seinen Schlag direkt aus der Luft annimmst, ohne dass der Ball den Boden berührt.

    Punktgewinn und ungültige Bälle

    Einen Punkt gibt es immer dann, wenn der Gegner den Ball nicht mehr erreicht, bevor er ein zweites Mal auf dem Boden auftrifft. Ein Ball ist nach den Squashregeln dann ungültig, wenn eine der folgenden Situationen auftritt:

    • Der Ball trifft die Wand auf oder über der oberen Begrenzungslinie (Aus)
    • Ein geschlagener Ball trifft das Tin
    • Der Ball berührt direkt nach dem Schlag den Fußboden, bevor er die Frontwand berührt hat

    Der Schiedsrichter kann darüber hinaus auch Verwarnungen, Strafpunkte oder einen Strafsatz für unangemessenes Verhalten vergeben. In der Regel positioniert sich der Schiedsrichter außerhalb des Spielfeldes an der Rückwand des Courts, falls möglich nimmt er auf einem Hochsitz platz.

    Letball

    Da Squash auf vergleichsweise engem Raum stattfindet, ist es wichtig, seinen Gegner nicht zu behindern. Deshalb muss jeder Spieler versuchen, seinem Gegner ungehinderten Zugang und freie Sicht zum Ball gewähren und ihm ausreichend Platz zu lassen. Die Squash Spielregeln legen fest, dass eine vernünftige Schlagbewegung möglich sein muss, durch die der Ball an jede Stelle der Stirnwand gelangen kann. Fühlt ein Spieler sich jedoch behindert oder besteht die Gefahr eines Zusammenstoßes, so darf er den Ballwechsel unterbrechen.

    Geschieht dies, dann kann der Ballwechsel wiederholt werden. Um diesen Letball zu erhalten, muss eine der folgenden Situationen zutreffen:

    • Dem behinderten Spieler wurde der Laufweg versperrt. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte er den Ball sonst noch erreicht
    • Der Ball trifft den Mitspieler, nachdem er eine Seitenwand getroffen hat oder diese ansonsten getroffen hätte
    • Der Rückschläger ist beim Aufschlag nicht bereit und/oder unternimmt keinen Versuch, den Aufschlag anzunehmen
    • Der Ball geht im Spiel kaputt, wird eingeklemmt und kann nicht auf dem Boden aufspringen oder geht nach dem ersten Aufspringen direkt ins Aus

    Der behinderte Spieler hat kein Recht auf einen Letball, wenn eine der folgenden Situationen zutrifft:

    • Der Spieler hätte den Ball ohnehin nicht zurückschlagen können
    • Die Behinderung was so geringfügig, dass der Zugang zum Ball den Schlag nicht beeinträchtigt hat
    • Der Spieler hat die Behinderung in Kauf genommen und trotzdem versucht zu schlagen, konnte den Ball dann aber durch einen Fehler (z. B. Aus) nicht im Spiel halten

    Wird bei einer Unterbrechung auf „kein Letball“ entschieden, verliert der betreffende Spieler den Ballwechsel. Umgekehrt hat der Spieler laut den Spielregeln das Recht auf einen Stoke (Gewinn des Ballwechsels), wenn er einen gewinnbringenden Rückschlag hätte ausführen können oder der Gegner von seinem direkten Schlag getroffen wird (z. B. weil er in den direkten Schlag hineinläuft) und so verhindert, dass der Ball die Frontwand erreicht. Die Entscheidung über den Letball fällt der Schiedsrichter.

    Zählweise

    Die Zählweise des Spielstandes im Squash erfolgt nach Squashregeln im „Point-a-Rally“ System, welches auch im Volleyball genutzt wird. Dabei ergibt jeder Ballwechsel entweder für den Spieler mit Aufschlagrecht oder den Rückschläger einen Punkt: Derjenige, der den Ballwechsel gewinnt, erhält den Punkt. Gespielt wird in Sätzen bis 11 Punkte, jedoch kann ein Satz nur mit zwei Punkten Unterschied gewonnen werden. Kommt es zu einem Spielstand mit 10:10 unentschieden wird deshalb weitergespielt, bis ein Spieler zwei Punkte Vorsprung hat. Ein Spiel ist in der Regel ein 5 Satzspiel  (“best of five”), also 3 Gewinnsätze. Aber auch ein 3 Satzspiel (2 Gewinnsätze) ist möglich.

    Sicherheit beim Squash

    Aufgrund des engen Raumes hat beim Squash Sicherheit eine besonders hohe Priorität. Auch wenn sie nur im Jugendbereich verpflichtend ist, ist es dennoch sinnvoll eine Schutzbrille zu tragen, um die Augen zu schützen. Darüber hinaus solltest du während des Spiels einige Sicherheitsaspekte bedenken. Gegenseitige Rücksichtnahme ist besonders wichtig. Versuche deshalb, Aushol- und Schlagbewegungen möglichst kleinzuhalten und achte darauf, nach deinem Schlag dem Gegner nicht im Weg zu stehen, denn der Ball muss ungehindert an die Stirnwand (Frontwand) gelangen können. Vermeide es außerdem, den Ball so zu spielen, dass dieser in der Nähe deines eigenen Körpers aufkommt, da das den Gegner in seiner Schlagwahl beschränkt.

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