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    Beachsoccer – Fußball auf dem Sand

    Gastbeitrag von Steven Henzel

    Kübler Sport Redaktion -

    Lesedauer: 7 Minuten

    „Spektakuläre Tore bei Sonne und Musik am Strand“ – das fällt dem Spieler der deutschen Beachsoccer Nationalmannschaft Marcel Nowak ein, wenn er an Beachsoccer denkt. Beachsoccer bzw. Strandfußball wird wie der Name schon sagt auf Sand oder am Strand gespielt und es ist eine Abwandlung des Fußballspiels. Es ist nicht nur eine offiziell anerkannte Sportart mit eigenen Profiligen, Europameisterschaften & Weltmeisterschaften, sondern eignet sich auch optimal für den Einsatz in der Freizeit oder im Urlaub. In diesem Beitrag stellen wir diese intensive Sportart mit Regeln und Materialien vor und zeigen Dir, dass eine Runde Beachsoccer bei jedem für eine große Portion Spaß sorgt!

    Wie entstand Beachsoccer?

    Ursprünge des Fußballspielens am Strand

    Charles Miller, Sohn englischer Diplomaten, kam nach seinem Studium im englischen Hampshire mit dem Schiff nach Brasilien. Im Gepäck hatte er Trikots, Trillerpfeifen und zwei Bälle. Im Jahre 1895 organisierte er das erste Fußballspiel in Brasilien, wobei er sich nie vorstellen vermochte, welchen Ausmaß die Liebe zur Fußballkunst dort annehmen würde. Von da an wurde auf Hinterhöfen, Straßen – und auch auf dem Sand gespielt.

    1957 fanden am Strand die ersten offiziellen Beachsoccer Turniere im Sand statt. Im Jahre 1992 wurde das Unternehmen „Beachsoccer Worldwide“ in Barcelona zur Förderung der Interessen der Enthusiasten gegründet. Diese setzten einheitliche internationale Regeln fest, um das Spiel wettbewerbsfähig zu gestalten. So fand drei Jahre später schon die erste Beachsoccer Weltmeisterschaft, wie kann es auch anders sein, unter strahlender Sonne an der Copacabana in Rio de Janeiro statt. Das Spiel entschied Brasilien 8:1 gegen die USA für sich. Der Strandfußball riss ähnlich wie der „klassische“ Fußball die Menschen mit und so wurde die Sportart auch außerhalb Nord- und Südamerika immer populärer und expandierte in die restlichen Teile der Welt.

    Heute

    2005 ging das Beachsoccer Worldwide Unternehmen eine Partnerschaft mit der FIFA ein, wodurch sich nun ganz neue Dimensionen im Hinblick auf die Vermarktung ergab. Bis 2011 fand jedes Jahr eine Fifa Weltmeisterschaft statt, ab 2011 nun alle zwei Jahre. Die wachsende Popularität kann man an trockenen Zahlen erkennen: Heute wird Beachsoccer in über 130 Ländern gespielt und ist in 170 Ländern im Fernsehen zu sehen. Das kommerzielle Interesse ist hoch, es gibt dutzende globalisierend handelnde Unternehmen wie Visa, Coca- Cola und MC Donalds die das Ballspiel sponsieren. Der Beachsoccer hat sich vom lockerem Strandfußball zur professionellen Sportart entwickelt.

    Bedeutung von Beachsoccer für die Menschen

    Beachsoccer ist eine Mischung aus Fußball, Samba- Stimmung, Spektakel und verkörpert den Lebensstil mit Familie, Freizeit, Jugendlichkeit und Vitalität. Im Grunde dient es zur Unterhaltung, man kann während eines Spiels spektakuläre Spielzüge akrobatische Tore bestaunen, aber auch von der unberechenbaren Spielunterlage überrascht werden. Allerdings geht die Bedeutung des Beachsoccers tiefer: denn Fußball gehört allen Menschen egal welcher Religion, Nationalität oder welches Geschlecht. Die Top Spieler sind Vorbild für Kinder und leben ihnen eine gute und erstrebenswerte Lebensrichtung von Gemeinschaft, Fairness und Leidenschaft vor. Das folgende Video soll Dir einen ersten Eindruck von Beachsoccer geben:

    Das Beachsoccer Spielfeld

    Beachsoccer Spielfeld
    • Aus Sand, mind. 40 cm Tiefe
    • 10 Fahnen (mind. 1,5 m hoch): 6 rote, 4 gelbe
    • 2 rote stellen die imaginäre Mittellinie dar
    • Im Abstand von 9 m von den beiden Torlinien verläuft die imaginäre Strafraumlinie, markiert von den gelben Fahnen
    • In jeder Ecke sind rote Eckfahnen
    • Linien/ Begrenzung des Spielfeldes
      • 10 cm breite Bänder aus nachgiebigen, widerstandfähigem Material, welches gleichzeitig ungefährlich für die Füße sind
      • Verankert im Sand

    Tore

    Beachsoccer Tor
    •  in der Mitte der beiden Torlinien steht jeweils ein Tor
    • Tore sind 5,5 m breit, 2,2 m hoch,
    • Form der Pfosten: rund oder elliptisch, Durchmesser 10 cm
    • Material der Torpfosten: Holz, Metall oder anderem zugelassenem Material
    • Fangnetze hinter den Toren 15- 20 cm breit 4- 5 m hoch
      • Material: Hanf, Jute, Nylon oder anderem geeignetem Material
      • Sichere Befestigung und Verankerung im Sand, um den Torhüter und Spieler so wenig wie möglich zu stören
        • Verankerung besteht aus: 2x 1,5 m lange Stangen oder plastikumwickelten Ketten mit Haken und Ösen

    Der Ball

    Die Voraussetzungen des Beachsoccer-Balls sind:

    • Aus Leder oder anderem geeignetem Material (bspw. Polyurethan)
    • Umfang mind. 68 cm max. 70 cm
    • Gewicht zu Spielbeginn: min. 400 g max. 440 g
    • Druck auf Meereshöhe: 0,4 – 0,6 Atmosphären
    tanga sports® Beach Soccer Ball

    Grundausrüstung der Beachsoccer Spieler

    • Hemd oder Trikot mit Ärmeln – wird ein Unterleibchen getragen, muss die Farbe der Ärmel mit der Hauptfarbe der Ärmel des Hemds oder Trikots übereinstimmen.
    • Kurze Hose
    • Der Torhüter darf lange Hosen tragen.
    • Schuhwerk ist nicht erlaubt.
    • Elastische Stützen, solange diese die Füße, Fußgelenke und Zehen nicht vollständig bedecken, sind erlaubt.

    Spielregeln

    Spieler

    • Mind. 3 Spieler max. 5 Spieler
    • Anzahl der Auswechselspieler bei offiziellen Wettbewerb 7, Beliebig viele Auswechslungen
    • Auswechselvorgang kann jederzeit erfolgen, egal ob der Ball im Aus ist oder nicht
    • Jeder Feldspieler darf den Platz mit dem Torhüter tauschen

    Dauer des Spiels

    • 3 Spielabschnitte je 12 Minuten Dauer
    • Pause max. 3 Minuten

    Schiedsrichter

    • Regulär 2 Schiedsrichter (erster und 2ter) + Zeitabnehmer, bis zu 3 Schiedsrichter möglich
    • Haben die Befugnis den Beachsoccer Regeln Geltung zu verschaffen

    Abseits

    • Es gibt kein Abseits

    Fouls

    • Werden mit einem Freistoß oder Strafstoß geahndet
    • Es gibt verschiedene Foularten unter anderem:
      • Gegner treten oder versuchen zu treten, Bein stellen, anspringen, anrempeln, schlagen oder versuchen zu schlagen, umstoßen und bedrängen
      • Den Ball absichtlich mit der Hand spielen
      • Gegner halten oder an einem Scherenschlag oder Fallrückzieher hindern
      • Sonstige Unsportlichkeiten
    • Freistoß:
      • Eine Mauer darf bei einem Freistoß nicht gebildet werden.
      • Bei der Ausführung eines Freistoßes in der eigenen Hälfte darf sich, zwischen den Eckfahnen, der gegnerischen Seite und dem ruhendem Ball, kein Spieler befinden, wobei der gefoulte Spieler den Frei- bzw. Strafstoß selber ausführen muss.
      • Wird der Freistoß in der gegnerischen Hälfte ausgeführt, haben alle Spieler (bis auf den gegnerischen Torwart) hinter dem Ball zu sein.
    • Strafstoß:
      • Der Spieler darf einen kleinen Sandhügel formen, um den Ball zu platzieren

    4-Sekunden-Regel

    • 4-Sekunden-Regel für die Ausführung von Standards wie Ecken, Einwurf und Abwurf. Diese vier Sekunden werden von einem der zwei Schiedsrichter angezeigt.

    Rückpassregel

    Der Torhüter darf den Ball mit den Händen aufnehmen, auch wenn er von einem Spieler der eigenen Mannschaft zurückgespielt wird. Dies ist jedoch nur einmal je Ballbesitz seiner Mannschaft erlaubt.

    Einkick/Einwurf

    • Der Spieler entscheidet ob er den Ball mit dem Fuß einspielt oder mit den Händen einwirft

    Ziel des Spiels

    • Das Team, das während des Spiels mehr Tore erzielt, gewinnt die Partie

    Beachsoccer in Deutschland

    „An Beachsoccer liebe ich am meisten, dass es ein unfassbar schnelles und intensives Spiel ist. Spektakuläre Tore bei Sonne und Musik am Strand machen die Sportart auch für Zuschauer so attraktiv. Beachsoccer bedeutet “Lifestyle” welcher einen nicht mehr loslässt wenn es einen gepackt hat.“

    Marcel Nowak ist ein deutscher Beachsoccerspieler und gibt mit diesem Statement eine schmackhafte Sicht auf diese Sportart. Der 24- jährige spielt beim Ibbenbürener BSC in der höchsten Liga des Landes, der Deutschen Beachsoccer Liga.
    Doch wie sieht die junge Geschichte des deutschen Strandfußballs genauer aus?
    Die Anfänge des professionellen Ausübens der Sportart liegen im Jahre 2001, in dem der Deutsche Beachsoccer Verband e.V. gegründet wurde.

    Ab 2002 organisierte der Verband die German Beach Soccer Masters. Durch regionale Turniere konnte man sich für das Finalturnier mit den besten Mannschaften qualifizieren.
    Ab der Saison 2013 wurde erstmals mit der German Beach Soccer League ein vom DFB genehmigter Ligabetrieb aufgenommen, 2018 ersetzt von der Deutschen Beachsoccer Liga.

    Ligamodus seit 2019

    Die Deutsche Beachsoccer Liga besteht aus 14 Teilnehmern. Das Ligasystem gliedert sich zu einem in eine Vorrunde in dem jeder gegen jeden spielt und einem Final Four, in dem die besten vier Mannschaften der Vorrunde in Warnemünde um den Titel kämpfen. Der Sieger darf Deutschland beim Euro Winners Cup vertreten, einem Cup, der als Champions League des Strandfußballs angesehen werden kann.

    Zukunftsaussichten

    Durch die Ausrichtung der Liga und der Nationalmannschaft durch den DFB wird die Entwicklung weiter vorangetrieben und der Sport weiter professionalisiert. Es wird versucht Bedingungen wie in Spanien, Portugal und Brasilien anzustreben, in denen es viele Nationalspieler gibt, die den Sport hauptberuflich ausüben können. Die Tribünen beim deutschen Beachsoccer Finale 2019 in Warnemünde waren mit über 1000 Zuschauern gefüllt, dies zeigt die Attraktivität des Strandfußballs. Spiele der Nationalmannschaft wurden bereits im TV gezeigt, der nächste Schritt wäre es die Ligaspiele im TV auszustrahlen. Der Beachsoccer steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen, allerdings ist Deutschland ist ein fußballverrücktes Land und sobald mehr Medien darauf aufmerksam werden, dann wird Beachsoccer sich Schritt für Schritt weiterentwickeln.

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