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    Die Futsal-Regeln im Überblick

    Kübler Sport Redaktion -

    Lesedauer: 5 Minuten

    Gerade im Winter, wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, rücken die Indoor-Varianten verschiedenster Sportarten in den Fokus. Natürlich kann auch Fußball in der Halle gespielt werden und wird dann im Deutschen meist als Hallenfußball bezeichnet. Futsal, die von der FIFA anerkannte offizielle Hallenvariante für Fußball, ist dabei in Deutschland noch relativ unbekannt und vereint Aspekte aus Fußball und Handball. Futsal wird oft mit anderen Formen des Hallenfußballs verwechselt, obwohl es hier deutliche Unterschiede gibt. Wir erklären dir das offizielle Futsal Regelwerk vom Weltverband FIFA und DFB, zeigen die Unterschiede zum gewöhnlichen Hallenfußball sowie die Vorteile des Spiels.

    Futsal
    Futsal | sociopat_empat – stock.adobe.com

    Woher kommt Futsal?

    Der Name des Spiels stammt vom portugiesischen futebol de salão bzw. dem spanischen fútbol sala ab. Beide Begriffe lassen sich mit Hallenfußball übersetzen. Der Ursprung des Spiels liegt auch in Südamerika: ein Sportlehrer in Uruguay namens Ceriani versuchte 1930 eine altersgerechte Spielform des Fußballs für Kinder zu entwickeln, bei der Kinder auf Basketballfeldern Fußballspielen konnten. Bereits 12 Jahre später wurde Futsal schon in ganz Südamerika für den Schulsport empfohlen und zählt auch heute als besonders geeignet für den Schulsport. 1952 entstand in Brasilien die erste offizielle Liga und seit 1989 ist Futsal die offizielle internationale Hallenvariante der FIFA. Im selben Jahr fand bereits die erste Futsal-Weltmeisterschaft statt. 2018 gab Futsal sein olympisches Debüt bei den olympischen Jugendspielen in Buenos Aires.

    Aufgrund seiner Wurzeln in Südamerika ist Futsal vor allem dort sowie in Süd- und Osteuropa verbreitet. In Deutschland ist Futsal eher unbekannt und wurde lange nur privat gespielt. Eine Futsal-Nationalmannschaft gibt es erst seit 2016, und seit 2015 wird die deutsche Futsal-Meisterschaft ausgespielt.

    Futsal Spielregeln

    Futsal Spielfeld

    Spielfeld und Tore

    Futsal wird meist auf ein Spielfeld von 20 x 40 Metern gespielt, die offiziellen FIFA und DFB Futsal Spielregeln erlauben hierfür aber gewisse Abweichungen. Solange das Feld eine Länge von 25 – 42 m und eine Breite zwischen 15 und 25 m hat ist es für Futsal zugelassen. Im Gegensatz zum Hallenfußball wird ohne Banden gespielt und es gibt sowohl ein Seitenaus als auch ein Toraus. Statt eines eckigen Strafraums nutzt Futsal einen abgerundeten Strafraum mit 6 m Radius, der dem „Kreis“ im Handball entspricht. Auch die Tore haben dieselben Maße wie Handballtore (Kleinfeldtore 2 x 3 m) und sind somit kleiner als reguläre Hallenfußballtore.

    Futsal Ball

    Auch der Futsalball unterscheidet sich von den sonst im Fußball eingesetzten Bällen: im Futsal wird ein sprungreduzierter Ball mit einem Umfang von 62 – 64 cm eingesetzt, was einem Ball der Größe 4 entspricht, der sonst in den Jugendklassen eingesetzt wird. Das Gewicht des Futsalballes ist in den Futsal-Regeln bei 400 bis 440 Gramm festgelegt und somit leichter als ein regulärer Fußball. Das erleichtert die Spielbarkeit des Balles.

    Mannschaften und Spieldauer

    Eine Futsalmannschaft besteht aus vier Feldspielern und einem Torhüter. Wie im Handball dürfen die Mannschaften während der rasanten 2 x 20 Minuten effektiver Nettospielzeit beliebig oft fliegend wechseln, solange immer mindestens drei Feldspieler pro Mannschaft auf dem Feld sind. Bei Spielunterbrechungen wird die Uhr vom Schiedsrichter angehalten. Außerdem hat jede Mannschaft pro Halbzeit einmal die Möglichkeit eine Auszeit von einer Minute zu nehmen, um sich zu besprechen.

    Jeder Spieler einer Mannschaft kann seinen Torwart ersetzen. Auswechselspieler, die von der Ersatzbank ins Feld kommen und den Torhüter ersetzen, müssen nichts beachten, das Spiel muss hierfür nicht unterbrochen werden. Will ein Mannschaftskollege vom Feld seinen Torwart ersetzen geht das nur, wenn sich der Ball im Aus befindet. Dann müssen außerdem die beiden Schiedsrichter über den Wechsel informiert werden und der neue Torwart muss seine Rückennummer auf dem Torwarttrikot anbringen.

    Foulspiel

    Genau wie beim Fußball werden Fouls nach den Futsal-Regeln entweder mit einem direkten oder einem indirekten Freistoß oder einem Strafstoß geahndet. Futsal soll eine technische und fast körperlose Sportart sein, weshalb Aggressivität und überhartes Spiel unterbunden werden und auch das Verletzungsrisiko sinkt. Tackling ist deshalb verboten, nur der Torwart darf im Strafraum tackeln, solange er keine Verletzung des gegnerischen Spielers riskiert. Der Schiedsrichter zählt die sogenannten kumulierten Fouls (Mannschaftsfouls) jeder Mannschaft mit, die mit einem direkten Freistoß bestraft werden. Jedes Team darf pro Halbzeit fünf kumulierte Fouls begehen, danach wird für jedes weitere Foul ein Freistoß von 10 m vor dem Tor ausgeführt und das betroffene Team darf keine Mauer mehr stellen.

    Bei einem Freistoß muss der Gegner einen Abstand von fünf Metern einhalten, indirekte Freistöße innerhalb des Strafraus werden von der Strafraumlinie aus ausgeführt. Strafstöße werden nach einem Foulspiel im Strafraum aus sechs Metern und nach der Überschreitung der Mannschaftsfouls aus zehn Metern ausgeführt.

    Darüber hinaus gibt es gelbe und rote Karten, um ein Foulspiel zu sanktionieren. Nach einer roten Karte darf die betroffene Mannschaft nach zwei Minuten ihr Team wieder auffüllen und die Unterzahl aufheben. Kassiert die betroffene Mannschaft in Unterzahl ein Tor, so wird die Unterzahl an diesem Zeitpunkt sofort aufgehoben.

    Ball im Aus

    Geht der Ball ins Seitenaus, so wird er wieder eingekickt und nicht wie im Fußball eingeworfen. Dabei muss der Gegner einen Abstand von 5 Metern einhalten und es darf kein direktes Tor erzielt werden. Geht der Ball durch die angreifende Mannschaft ins Toraus, so gibt es einen Torabwurf. Abseits gibt es im Futsal nicht.

    Zeitspiel (4-Sekunden-Regel)

    Bei allen ruhenden Bällen wie Freistößen, Einkick, Eckbällen und Abstößen muss der Ball innerhalb von vier Sekunden wieder ins Spiel gebracht werden, auch er Torwart darf den Ball mit Händen oder Füßen maximal vier Sekunden lang kontrollieren. Hält eine Mannschaft dieses Zeitlimit nicht ein, greift das Zeitspiel. Dann wechselt automatisch der Ballbesitz und der Gegner bekommt den Ball. Auch wenn der Ball (versehentlich) an die Decke gespielt wird wechselt der Ballbesitz zur gegnerischen Mannschaft.

    Rückpass-Regel

    Wird der Torwart mit einem absichtlichen Rückpass angespielt darf der den Ball nicht mit den Händen berühren. Nach einem Abwurf oder Abstoß muss der Ball entweder die Mittellinie überquert haben oder von einem gegnerischen Feldspieler berührt worden sein, bevor der Torwart wieder Ballkontakt haben darf. So schließen die Futsal-Regeln direkte Rückpässe nach einem Abstoß aus.

    Die Unterschiede zum (Hallen-)Fußball auf einen Blick

    • Es wird ohne Bande gespielt
    • Sprungreduzierter Ball zur leichteren Spielbarkeit
    • Jedes Team kann pro Halbzeit eine Auszeit nehmen
    • Tore mit dem Maßen eines Handballtors (Kleinfeldtor 2 x 3 m)
    • Runder Strafraum
    • Unbegrenzte fliegende Wechsel
    • Max. 2 Minuten Unterzahl nach einer roten Karte
    • Mannschaftsfouls: Mehr als 5 Fouls pro Halbzeit werden sanktioniert
    • Kein Einwurf, nur Einkick
    • Zeitspiel: 4-Sekunden-Regel für ruhende Bälle
    • Zwei Schiedsrichter auf dem Feld

    Welche Vorteile bietet Futsal?

    Futsal fordert von den Spielern eine besondere Präzision, besonders in Bezug auf Pässe und Torschüsse. Der verkleinerte Raum zwingt die Spieler außerdem zu einer gewissen Handlungsschnelligkeit, da sie viele Ballkontakte haben und somit ständig am Spiel teilhaben. Darüber hinaus sind nicht nur die technischen, sondern auch die taktischen Fähigkeiten der Spieler gefordert: der Zeitdruck und Gegnerdruck sind deutlich höher. Zu guter Letzt ist dank des speziellen Balls und der körperlosen Spielweise das Verletzungsrisiko geringer. Der Ball ermöglicht zudem mehr technische Aktionen.

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