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    Manuelle Therapie erklärt

    Kübler Sport Redaktion |

    Lesedauer: 2 Minuten

    Manuelle Therapie ist ein fester Bestandteil moderner Behandlungskonzepte bei muskuloskelettalen Beschwerden des Bewegungsapparates. Das Verfahren basiert auf spezialisierten Handgriffen, Mobilisationstechniken und Weichteiltechniken und wird gezielt zur Untersuchung und Behandlung von Funktionsstörungen eingesetzt.

    Manuelle Therapie Behandlungsliege

    Was ist manuelle Therapie?

    Manuelle Therapie ist ein spezialisierter Bereich der Physiotherapie, der sich mit der Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates befasst. Zentrale Elemente der manualtherapeutischen Behandlung sind gezielte Handgriffe, Mobilisationstechniken und Weichteiltechniken, die an Gelenken, der Muskulatur oder am Nervengewebe angewendet werden. Ziel ist es, körperliche Funktionsstörungen wie Bewegungseinschränkungen, Schmerzen oder Blockaden zu lindern, die physiologische Funktion wiederherzustellen und die Bewegungskoordination zu verbessern. Häufig behandelt die manuelle Therapie Beschwerden an Wirbelsäule, Schulter, Knie oder anderen Gelenken.

    Eine ausführliche Befunderhebung geht der eigentlichen Behandlung voraus. Sie umfasst klinische Funktionsanalysen, Gelenktestungen, Muskelfunktionsprüfungen und neurologische Assessments, um individuelle Problematiken gezielt adressieren zu können.

    Was ist der Unterschied zwischen Physiotherapie und manueller Therapie?

    Physiotherapie ist eine übergeordnete Disziplin, die ein breites Spektrum an aktiven und passiven Maßnahmen umfasst, wie Kräftigungs- und Dehnübungen, Bewegungsanalysen oder elektrotherapeutische Verfahren. Die manuelle Therapie ist eine spezialisierte Unterform, die ausschließlich auf spezifische Handgriffe, Mobilisationstechniken und Weichteilbehandlungen fokussiert. Sie darf nur von Fachkräften mit anerkannter Zusatzqualifikation durchgeführt werden, z. B. über die Deutsche Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM) oder vergleichbare Fortbildungen. Somit unterscheidet sich die manuelle Therapie sowohl durch die Methodik als auch durch den Qualifikationsnachweis der Behandelnden von allgemeinen physiotherapeutischen Maßnahmen.

    Wann ist eine manuelle Therapie sinnvoll?

    Eine manualtherapeutische Behandlung wird besonders empfohlen, wenn Funktionsstörungen oder Bewegungseinschränkungen an Gelenken, Wirbelsäule, Muskeln oder Nerven vorliegen. Typische Anwendungsgebiete sind:

    • Rückenschmerzen und Wirbelsäulenblockaden
    • Bewegungseinschränkungen in Gelenken, z. B. nach Verletzungen, Operationen oder bei Arthrose
    • Muskelverspannungen, akute und chronische
    • Kiefergelenksdysfunktionen (interdisziplinär mit Zahnärzten)
    • Funktionsstörungen nach Frakturen oder Sportverletzungen

    Manuelle Therapie kann sowohl bei akuten als auch bei chronischen Beschwerden eingesetzt werden und findet häufig Anwendung im Rahmen eines multimodalen Therapieplans. Voraussetzung ist in der Regel eine ärztliche Diagnosestellung, die das Vorliegen einer Funktionsstörung bestätigt. Kontraindikationen können akute Infektionen, Tumoren, Frakturen, schwere Osteoporose oder neurologische Ausfälle sein, bei denen bestimmte Techniken nicht angewendet werden dürfen.

    Die Wirkmechanismen der manuellen Therapie umfassen mechanische Effekte wie Gelenkmobilisation, Dehnung der Muskulatur und Reduktion von Blockaden sowie neurophysiologische Effekte, die Schmerzreduktion und verbesserte Bewegungskoordination fördern.

    Wird manuelle Therapie von der Krankenkasse übernommen?

    Die Kosten für manuelle Therapie werden von gesetzlichen Krankenkassen in der Regel übernommen, sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt. Diese erfolgt über ein spezielles Rezeptformular für Heilmittel, meist für 6–10 Behandlungen pro Verordnung. Für gesetzlich Versicherte fällt lediglich die übliche Zuzahlung an, sofern keine Befreiung besteht. Auch Privatversicherungen übernehmen die Kosten nach Maßgabe des individuellen Vertrags. Voraussetzung ist stets, dass die Behandlung von Fachkräften mit anerkannter Zusatzqualifikation durchgeführt wird und die Indikation eindeutig ärztlich gestellt wurde.

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