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    Faustball – so funktioniert das Rückschlagspiel

    Kübler Sport Redaktion -

    Lesedauer: 5 Minuten

    Der Faustball ist ein Rückschlagspiel und zählt zu den erfolgreichsten Sportarten von Deutschland, denn wir sind darin Rekordweltmeister. Außerdem gibt es eine Art Faustball-Bundesliga, die Deutsche Faustball-Liga sowie Welt- und Europameisterschaften. In Deutschland spielen ca. 40.000 Menschen Faustball.

    Quelle: faustball-liga.de

    Von der Spielidee und dem groben Ablauf, welcher sich in Aufschlag, Annahme, Zuspiel, Rückschlag, Annahme, Zuspiel, Rückschlag gliedert, sind sich das Volleyballspiel und das Faustballspiel ähnlich. Es gibt jedoch grundsätzliche Unterschiede.

    Wie ist das Faustballspiel entstanden?

    Ende des 19. Jahrhunderts hatten deutsche Turner für sich die Idee des Faustballspiels. Der Faustball sollte als Ausgleich zum Turnen dienen. Schnell setzte sich der Faustball gegen andere Spiele, wie beispielsweise dem Prellball und dem Schlagball, unter den Turnern durch. Im Jahr 1893 wurden dann die offiziellen Spielregeln festgelegt und der erste Wettkampfbetrieb startete. Anfangs waren die Faustballspieler nicht in eigenen Vereinen organisiert, sondern agierten unter dem Dach des Deutschen Turner-Bundes. Beim Deutschen Turnfest sowie zahlreichen Landesturnfesten konnte dadurch einfach Werbung für den Faustball gemacht werden und die Zahl der Mitglieder in Deutschland stieg. Mit der Gründung der deutschen Faustball-Liga (DFBL) kam es im Jahr 2004 zur Abkopplung vom Deutschen Turnerbund. Heute kann keine Verbindung mehr zwischen Turnen und Faustball festgestellt werden und es hat sich schon lange eine eigenständige Sportart auf gehobenen Leistungsniveau entwickelt.

    Wie funktioniert Faustball und welche Regeln gibt es?

    Spielfeld

    Faustball ist kein saisonbedingter Sport, da er sowohl im Freien als auch in der Halle gespielt werden kann. Das Spielfeld ähnelt dem Spielfeld im Volleyball, jedoch ist es im Faustball sehr viel größer und erinnert an ein überdimensionales Volleyballfeld. Spielt man im Freien (Feldsaison), so ist eine Feldgröße von 50 x 20 m (25 x 20 m pro Halbfeld) vorgeschrieben. In der Halle (Hallensaison) benötigt man ein kleineres Feld, welches mit seinen Maßen von 40 x 20 m (20 x 20 m pro Halbfeld) der Größe eines regulären Handballfeldes entspricht. Hier können dann auch die in der Halle gekennzeichneten Außenlinien des Handballfeldes genutzt werden. Die Aufschlaglinie ist immer 3 m von der Mittellinie entfernt. Das Feld wird entweder mit einer Leine oder einem Band zwischen zwei Pfosten getrennt. Hierbei befindet sich die Oberkante in 2 m Höhe (Männer) oder in 1,90 m Höhe (Frauen). Eine Auslaufzone, die im Freien eingezeichnet ist und in der Halle durch die Wand bzw. die Tribüne begrenzt wird, gehört ebenfalls zum Spielfeld.

    Regeln

    Den wichtigsten Unterschied zum Volleyball kann man darin feststellen, dass der Ball vor jeder Berührung durch einen Spieler einmal auf den Boden aufspringen darf. Die Ballberührung mit dem Boden darf jedoch nur im Spielfeld erfolgen. Ein weiterer Unterschied zum Volleyball ist die Ballberührung durch den Spieler. Dieser darf den Ball nur mit einer Faust bzw. einem Arm berühren. Das bedeutet, dass das typische „Baggern“ aus dem Volleyball im Faustball verboten ist. Im Faustball wird der Ball bei der Abwehr und beim Zuspiel mit der Innenseite des ausgestreckten Unterarms gespielt, beim Angriff oder bei der Angabe mit der Faust geschlagen. Durch diese Technik kommen die Bälle härter, weil gefaustet und nicht gepritscht wird. Ziel ist es, den Ball so über das Band zu spielen und ins gegnerische Feld zu wuchten, dass das gegnerische Team den Ball nicht aufnehmen kann. Außerdem darf das Band sowohl von den Spielern als auch vom Ball nicht berührt werden.

    Zählweise/Fehler

    Im Faustball wird genau wie im Volleyball in Punkten und Sätzen gespielt. In den meisten Klassen spielt man auf zwei Gewinnsätze. Eine Ausnahme macht die 1. Bundesliga, in welcher man auf fünf Gewinnsätze spielt. Macht eine Mannschaft einen Fehler, bekommt die andere Mannschaft einen Punkt, auch wenn sie keinen Aufschlag gemacht hat. Den Aufschlag muss immer die Mannschaft durchführen, die den letzten Fehler begangen hat. Hat eine Mannschaft elf Punkte erzielt und liegt mit mindestens zwei Punkten in Führung, hat sie den Satz gewonnen. Bei einem Stand von 11:10 Punkten wird der Satz automatisch verlängert bis eine Mannschaft mit zwei Punkten in Führung geht oder zuerst den 15. Punkt erzielt. Zu den bereits erwähnten Fehlern, welche Punkte bringen können, zählen die folgenden:

    • Die Leine oder die Posten werden durch einen Spieler oder den Ball berührt
    • Bodenkontakt des Balls außerhalb des Spielfeldes
    • Zweimaliger Kontakt des Balls mit dem Boden ohne Berührung eines Spielers
    • Der Ball wird seitlich an der Posten vorbei oder unterhalb der Linie ins gegnerische Feld gespielt
    • Mehr als drei Ballberührungen von Spielern pro Spiel (spätestens der dritte Spieler muss den Ball ins gegnerische Halbfeld spielen)
    • Ein Spieler berührt den Ball zum zweiten Mal bei einem Spielzug
    • Die 3 m Linie wird beim Aufschlag vom Aufschlagspieler übertreten oder berührt
    • Ballkontakt an einem anderen Körperbereich als den Ober- und Unterarm oder die Faust
    • Speziell beim Spiel in der Halle: Der Ball berührt beim Spielzug die Hallendecke

    Was benötige ich zum Spielen?

    Ball

    Der Faustball ist hohl, luftgefüllt und besteht aus Leder. Es ist wichtig, dass dieser gleichmäßig rund und straff aufgepumpt ist. Das Gewicht variiert zwischen 320 und 340 g für Frauen sowie zwischen 350 und 370 g für Männer. Er weist einen Umfang von 65 bis 68 cm und einen Luftdruck von 0,55 bis 0,70 bar auf. Da man Faustball das ganze Jahr spielen kann, muss der Ball je nach Gegebenheiten unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Deswegen wird in Nass- und Trockenspielbälle unterschieden.

    Nassspielbälle nehmen keine Feuchtigkeit auf und dürfen bei Nässe nicht ihr Gewicht vergrößern. Hierfür bieten sich Gummi und Kunststoffe an.

    Trockenspielbälle werden bei trockener Witterung, wie beispielsweise in der Halle, verwendet und bestehen aus Leder. Eine weitere Variante hierfür sind Microfaserbälle.

    Band

    Das Spielfeld wird durch eine Leine oder eine Schnur getrennt. Aufgrund der besseren Sichtbarkeit wird in den letzten Jahren zunehmend ein rot-weißes netzartiges Band, das 5 cm Breite hat, eingesetzt.

    Wie wird gespielt?

    Quelle: faustball-liga.de

    Die Mannschaften bestehen jeweils aus 5 Feldspielern, was im Vergleich zum Volleyball ein Spieler weniger bedeutet. Die Folge daraus ist, dass jeder Spieler viel mehr Raum abdecken muss, um Bälle zu erlaufen. Im Gegensatz zum Volleyball rotieren die Spieler aber nicht, jeder Faustballspieler hat seine feste Position. Je nachdem, ob im Freien oder in der Halle gespielt wird, kann man in zwei unterschiedlichen Aufstellungen unterscheiden.

    Aufstellung im Feld

    Sie ähnelt einer W-Form. Das vordere Mittelfeld wird durch den Zuspieler abgedeckt, damit er die kurz gespielten Bälle direkt erlaufen kann.  Durch den Zuspieler wird im Wesentlichen die Art des folgenden Angriffs beeinflusst. Er muss in der Lage sein seinem Angriffsspieler aus jeder Position den Ball präzise zuzuspielen. Bei dieser Aufstellung muss in Kauf genommen werden, dass bei geradlinigen, harten Angriffsschlägen durch die Mitte nur eine kurze Abwehrzeit zur Verfügung steht.

    Aufstellung in der Halle

    Sie ähnelt einer U-Form. Aufgrund der besseren Berechenbarkeit des Balls und der geringeren Effektivität von kurzen Angriffsbällen, zieht sich der Zuspieler an die hintere Linie zur Abwehr zurück. Zum Zuspiel muss er immer wieder nach vorne laufen, wodurch sich größere Laufwege ergeben.

    Lust bekommen?

    Wenn du es einmal selbst auszuprobieren möchtest, dann besuche doch die Webseite der Deutschen Faustball-Liga oder kaufe dir deine Erstausstattung in unserem Onlineshop:

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