Mit dem Herbstbeginn stehen nicht nur fallende Blätter und kühlere Temperaturen an, sondern auch die Notwendigkeit, Freiluft-Sportanlagen winterfest zu machen. Da viele Outdoor-Sportaktivitäten in die Hallen verlegt werden, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um die Anlagen auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Nachfolgend sind Maßnahmen und Checklisten für die gängigsten Sportplatzbeläge zusammengestellt, damit die Sportstätten im kommenden Jahr in optimalem Zustand bleiben.
Maßnahmen für alle Sportstätten

- Nicht benötigtes Zubehör und Ausstattung wie mobile Tribünen, Tore, Eckfahnen oder Netze aufräumen und witterungsgeschützt lagern.
- Leere Bodenhülsen mit passenden Abdeckkappen versehen.
- Zäune, Masten und Pfosten auf Standfestigkeit und Korrosion kontrollieren.
- Laub, Moos und organische Rückstände regelmäßig entfernen, um Rutschgefahr und Fäulnis vorzubeugen.
- Rinnen, Schächte und Drainagen gründlich reinigen, um Wasserabfluss sicherzustellen.
- Wasserversorgung von Bewässerungsanlagen und Außenhähnen schließen, Leitungssysteme vollständig entwässern und frostsicher stellen.
- Sanitäre Anlagen und Duschbereiche entleeren bzw. Frostschutzmaßnahmen treffen.
- Beleuchtungseinrichtungen und elektrische Anlagen auf Dichtigkeit, Funktion und Zeitschaltprogramme prüfen.
- Platzpflegegeräte reinigen, prüfen und trocken lagern.
- Frühzeitig geplante Instandsetzungsmaßnahmen für das Frühjahr dokumentieren.
Rasenpflege
Naturrasen

- Rasen mähen, bis kein Wachstum mehr festzustellen ist. Schnitthöhe beibehalten, nicht zu tief schneiden.
- Rasen nachsäen, um Lücken zu schließen.
- Herbstdünger mit hohem Kaliumanteil ausbringen, um die Pflanzen gegen Frost und Krankheiten zu stärken.
- Letzte Bodenlockerung spätestens im Frühherbst durchführen (Vertikutieren nur bis etwa September). Im Spätherbst nur Aerifizieren oder leichtes Walzen zur Glättung der Fläche.
- Flächen bei Frost, Schnee oder Nässe nicht betreten; kein Spielbetrieb bei gefrorenem Boden.
- Schnee von umliegenden Flächen nicht auf dem Rasen lagern.
- Eine geschlossene Schneedecke möglichst belassen, da sie eine isolierende Wirkung hat.
Kunstrasen

- Nachsanden und Tiefenreinigung/Nassreinigung ein- bis zweimal jährlich durchführen, ideal vor und nach der Wintersaison.
- Grobschmutz, Pflanzenreste und Polabrieb regelmäßig entfernen (Trockenreinigung).
- Füllmaterialien auf gleichmäßige Verteilung und ausreichende Menge prüfen.
- Entwässerungsrinnen und Drainagen kontrollieren und reinigen.
- Keine Auftaumittel oder Streusalze verwenden – sie können das Granulat verkleben und die Fasern schädigen.
- Nach Schneefall nur mit Kunststoffschippen oder Besen räumen, keine Metallschaufeln einsetzen.
- Bei beheizten Kunstrasenfeldern Pflege nach Herstellervorgaben durchführen.
Leichtathletikanlagen

- Oberflächen vor Wintereinbruch gründlich reinigen, um Algenbildung zu vermeiden.
- Stationäre Anlagen wie Hochsprung- oder Stabhochsprunganlagen mit wetterfesten, luftdurchlässigen Abdeckungen sichern.
- Sprunggruben mit Netzen abdecken, die bei Wind nicht verrutschen können.
- Kleinere Risse in der Tartanbahn mit geeigneten PU-Materialien abdichten, um Frostschäden zu vermeiden.
- Drainagen und Wasserabläufe kontrollieren und freihalten.
Tenne/Ascheplätze/Sandplätze

- Sichtschutzplanen und Netze abnehmen, reinigen und trocken lagern.
- Netzpfosten aus den Bodenhülsen nehmen, Spannmechanik einfetten und gegebenenfalls neu lackieren.
- Spielfeld abziehen und Unebenheiten ausgleichen.
- Linienbänder mit Ziegelmehl, Brettern oder Steinen abdecken.
- Verschlissene Linien markieren, um sie im Frühjahr zu erneuern.
- Motorwalze warten: Wasser entleeren, Kraftstoff auffüllen, Öl wechseln, Ketten fetten und gegebenenfalls Wartung durch Fachbetrieb durchführen.
- Drainageschichten prüfen und gegebenenfalls mit Sand auffüllen.
Beachanlagen (Sand)

- Sand von Laub, Ästen und Pflanzenresten befreien und gegebenenfalls professionelle Sandreinigung beauftragen.
- Spielfeld mit luftdurchlässiger, UV-beständiger Netzabdeckung gegen Verunreinigung schützen.
- Pfosten, Netze und Linien abnehmen, reinigen und trocken lagern.
- Spannmechanik und Verbindungselemente ölen.
- Drainagebereiche prüfen, um Staunässe nach Regen oder Tauwetter zu vermeiden.
Nutzung von Außenanlagen im Winter
Nach der Winterfestmachung gilt: Sicherheit hat Vorrang. Besonders auf gefrorenem Naturrasen steigt die Rutschgefahr erheblich. Für winterliche Trainingseinheiten eignen sich Kunstrasenplätze oder Tartanbeläge besser, da sie in der Regel widerstandsfähiger gegen Kälte und Feuchtigkeit sind.

Sollte dennoch auf Naturrasen gespielt werden, sind Noppenschuhe statt Stollenschuhe zu bevorzugen, um den Rasen weniger zu beschädigen. Auftaumittel oder Streusalz sind zu vermeiden, da sie den Pflanzenbestand und die Bodenstruktur schädigen können. Für Anlagen mit regelmäßigem Winterbetrieb kann eine Rasenheizung – wie sie im Profisport vorgeschrieben ist – eine langfristige Lösung sein.
Auf Kunstrasenplätzen gilt: Nach Schneefall nur mit Kunststoffwerkzeugen räumen und keine Metallschaufeln oder Schneefräsen mit Metallkontakt verwenden. Der Platz sollte regelmäßig kontrolliert werden, um Eisbildung und ungleichmäßige Belastung zu vermeiden.
Diese Beiträge könnten dich auch interessieren: