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    Wasserball: Regeln & Geschichte

    Kübler Sport Redaktion |

    Lesedauer: 3 Minuten

    Wasserball ist eine anspruchsvolle Mannschaftssportart, die Elemente aus Handball und Rugby kombiniert. Ziel des Spiels ist es, den Ball ins gegnerische Tor zu befördern. Da das Spielfeld eine Mindesttiefe von 1,80 Metern aufweist, müssen die Spieler während der gesamten Spielzeit schwimmend agieren. Obwohl der Ball eine zentrale Rolle spielt, zählt Wasserball zum Schwimmsport.

    Ursprung des Wasserballs

    Wasserball entstand Ende des 19. Jahrhunderts in England. Die genaue Entstehungsgeschichte ist nicht eindeutig dokumentiert. Eine Theorie besagt, dass der London Swimming Club die Regeln des Fußballs auf ein Spiel im Wasser übertrug, um den Schwimmsport attraktiver zu gestalten. Eine andere Annahme ist, dass ein englisches Rugbyteam nach dem Training in einem Schwimmbad mit ihrem Rugbyball im Wasser spielte, woraus ein Spiel entstand, bei dem der Ball auf einer gegnerischen Plattform abgelegt werden musste.

    In Deutschland verbreitete sich Wasserball ab den 1890er Jahren. 1912 wurden die ersten deutschen Meisterschaften ausgetragen. Seit 1900 ist Wasserball Bestandteil der Olympischen Spiele und gilt als älteste olympische Mannschaftssportart. Seit 1973 werden Weltmeisterschaften und seit 1926 Europameisterschaften ausgetragen. Zudem finden jährlich ein Weltcup und eine Weltliga statt.

    Regeln des Wasserballs

    Ein Wasserballspiel besteht aus vier Vierteln zu je acht Minuten effektiver Spielzeit. Bei Gleichstand folgt eine Verlängerung von zweimal drei Minuten und gegebenenfalls ein Fünf-Meter-Schießen. Zwischen den Vierteln gibt es Pausen von zwei Minuten, in der Halbzeitpause fünf Minuten. Jede Mannschaft besteht aus 13 Spielern, von denen sich sieben (sechs Feldspieler und ein Torhüter) gleichzeitig im Wasser befinden. Die übrigen Spieler können beliebig oft ein- und ausgewechselt werden. Die Wassertemperatur muss bei offiziellen Spielen über 18 °C liegen.

    Spielfeld

    Das Spielfeld im Wasserball variiert je nach Geschlecht:

    • Herren: Länge zwischen 20 und 30 Metern, Breite zwischen 10 und 20 Metern.
    • Damen: Maximale Länge von 25 Metern, Breite zwischen 10 und 20 Metern.

    Die Wassertiefe beträgt mindestens 1,80 Meter, sodass die Spieler den Beckenboden nicht aktiv nutzen können. Ein Verstoß gegen diese Regel führt zu einem Freiwurf für die gegnerische Mannschaft.

    Das Spielfeld ist in zwei Hälften unterteilt, die jeweils weiter segmentiert sind:

    • Zwei-Meter-Raum: Zwei Meter vor der Torlinie, am Beckenrand rot markiert.
    • Fünf-Meter-Raum: Davor liegend, gelb markiert.
    • Mittellinie bis Fünf-Meter-Raum: Grün markiert.

    Die Wasserballtore sind drei Meter breit und 90 Zentimeter hoch. Befindet sich das Tor in einem Bereich mit einer Wassertiefe von 1,50 Metern oder weniger, muss die Querlatte 2,40 Meter über dem Beckenboden liegen. Die Torlinie unter der Querlatte ist 30 Zentimeter vor der Torauslinie positioniert. An den kurzen Seiten des Spielfelds, nahe der Auswechselbank, befindet sich der Wiedereintrittsraum.

    Spielverlauf

    Zu Beginn jedes Viertels wirft der Schiedsrichter den Ball an der Mittellinie ins Wasser. Mit dem Anpfiff schwimmen die Feldspieler von der Torlinie zur Mittellinie, um den Ball zu erobern. Die Mannschaft im Ballbesitz hat 30 Sekunden Zeit für einen Angriff. Wird innerhalb dieser Zeit kein Tor erzielt, erhält der Gegner einen Freiwurf. Ein Tor zählt nur, wenn der Ball zuvor von mindestens zwei Spielern absichtlich berührt wurde; Freiwürfe und Strafwürfe sind hiervon ausgenommen. Feldspieler dürfen den Ball mit jedem Körperteil berühren, jedoch nur mit einer Hand spielen. Lediglich der Torhüter darf den Ball im Fünf-Meter-Raum mit beiden Händen berühren.

    Nach einem Tor formieren sich beide Teams in ihren Spielfeldhälften neu. Der Ball wird dann von einem Feldspieler der Mannschaft, gegen die das Tor erzielt wurde, an einem beliebigen Punkt in der eigenen Spielfeldhälfte ins Spiel gebracht.

    Wird der Ball nach einem Torschuss vom Torhüter ins Toraus abgewehrt oder von einem Verteidiger absichtlich ins Toraus gespielt, erfolgt ein Eckwurf von der Zwei-Meter-Linie der verteidigenden Mannschaft. Wird der Ball ins Toraus geblockt, gibt es einen Torabwurf durch den Torhüter.

    Jede Mannschaft kann während des Spiels vier Auszeiten von je einer Minute nehmen (eine pro Viertel).

    Ahndung von Regelverstößen

    Regelverstöße werden je nach Schweregrad unterschiedlich geahndet:

    • Einfaches Foul: Beispielsweise das Untertauchen des Balls unter Wasser, Behinderung eines Gegners oder das Überschreiten der Angriffszeit. Konsequenz: Freiwurf für den Gegner.
    • Schweres Foul: Festhalten oder Zurückziehen eines Gegners, Behinderung eines Freiwurfs oder Heben beider Arme außerhalb des Fünf-Meter-Raums. Konsequenz: Zeitstrafe von 20 Sekunden.
    • Besonders schweres Foul: Brutalität, Störung eines Strafwurfs oder Beleidigung des Schiedsrichters. Konsequenz: Hinausstellung mit Ersatz; bei besonderer Brutalität muss die Mannschaft vier Minuten in Unterzahl spielen.

    Schwere Regelverstöße im Fünf-Meter-Raum werden mit einem Strafwurf geahndet.

    Wasserball-Ausrüstung

    Jeder Spieler trägt während des Spiels eine Wasserballkappe aus Nylon oder Polyester, die unter dem Kinn festgebunden wird und einen starren Ohrenschutz integriert hat. Die Kappenfarben unterscheiden sich zwischen den Mannschaften:

    • Heimmannschaft: Helle Kappen (z. B. weiß).
    • Gastmannschaft: Dunkle Kappen (z. B. blau).
    • Torhüter: Rote Kappen.

    Alle Kappen sind nummeriert, um die Spieler zu identifizieren.

    Der Wasserball wiegt zwischen 400 und 450 Gramm und hat einen Umfang von 68 bis 71 Zentimetern; der Ball für Damen ist etwas kleiner. Er besteht aus einer Gummiblase mit einer wasserfesten, griffigen Plastikhülle und ist meist in Signalfarben wie Gelb oder Orange gehalten, um sich deutlich von den Kappenfarben abzuheben. Der Ball muss stets straff aufgepumpt sein, um unvorhersehbare Aufsetzerwürfe zu erschweren.

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