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    Badminton – Regeln, Techniken und Ausrüstung

    Kübler Sport Redaktion -

    Lesedauer: 7 Minuten

    In Deutschland zählt Badminton zu einem der beliebtesten Rückschlagspiele. Aktuell gibt es bundesweit in etwa 3.400 Badmintonvereine zu denen 190.000 Mitglieder zählen. Der Dachverband aller Badmintonvereine in Deutschland ist der Deutsche Badminton Verband (DBV). Die letzten großen Erfolge der Deutschen Badmintonnationalmannschaft waren das Gewinnen der Mixed-Team-Europameisterschaft 2013 in Russland sowie die Bronzemedaille der Mixed-Team-Europameisterschaft 2017 in Dänemark. Der DBV konnte sich somit zum vierten Mal in Folge bei einer Mixed-Team-Europameisterschaft eine Medaille sichern.

    Badminton regeln

    Die Badminton-Ursprünge

    Die Grundzüge des Badminton entstanden schon vor mehr als 2000 Jahren. Damals spielte man eine Art Federball namens „battledore and shuttlecock“ mit einfachen Holzbrettern und mit Federn bestücken Bällen. Dieses Spiel war damals schon weit verbreitet, man spielte es zum Beispiel im antiken Griechenland, China und Indien. Auch die Azteken spielten schon eine Form des heutigen Badminton. Im Barock wurde aus dem so genannten „Battledore“ oder auch „Jeu de volant“ eine beliebte Freizeitbeschäftigung des Adels. Hauptsächlich spielte dies der Adel in europäischen Ländern, allerdings spielten sie bei dieser Art des Spiels nicht gegeneinander, sondern miteinander. Demnach war das Ziel des Spiels den Federball nicht auf den Boden fallen zu lassen. Ein damaliger Rekord wurde zu dieser Zeit auf einer Urkunde festgehalten, er betrug 2.117 Schläge während einem Ballwechsel, ohne dass der Federball den Boden berührte.

    Im Jahre 1893 wurden die ersten Badminton-Regeln niedergeschrieben, die den Ursprung der heutigen Spielregeln bildeten. Bei den Olympischen Spielen wurde Badminton erst für die Spiele 1992 in Barcelona zugelassen.

    Badmintonfeld

    Badminton wird grundsätzlich in einer Halle gespielt, die eine Mindesthöhe von 5 Metern haben muss. Bei dieser Höhe werden Schläge beim Aufschlag gegen die Decke und allgemein gegen Deckenkonstruktionen wiederholt. Ab einer Höhe von 9 Metern gilt das Feld als frei bespielbar und Berührungen mit der Decke werden als Fehler gewertet. Badminton wird in der Halle gespielt, da die Witterungsverhältnisse, insbesondere der Wind, das Spiel zu sehr beeinflussen würden.

    Der Aufbau des Badmintonfelds ist vergleichbar mit einem Tennisfeld, allerdings sind die Maße deutlich kleiner. Die offiziellen Maße eines Badmintonspielfeldes betragen 13,40 Meter Länge und 6,10 Meter Breite. Das Badmintonnetz wird über die Mitte des Feldes gespannt. Dabei muss die Netzhöhe an den seitlichen Pfosten 155 cm und in der Netzmitte 152,4 cm betragen.

    Jede Spielfeldhälfte besitzt mehrere Linien mit unterschiedlichen Bedeutungen. Die erste Linie vom Netz aus gesehen ist die 1,98 Meter vom Netz entfernte vordere Aufschlaglinie. Hinter dieser Linie ist das Spielfeld in ein linkes und rechtes Aufschlagfeld aufgeteilt. Dies dient dazu, dass der Spieler mit Aufschlagrecht in das diagonal gegenüberliegende Aufschlagfeld spielt. Die hintere Aufschlaglinie variiert ja nach Spielmodus (Einzel oder Doppel). Beim Einzel ist die äußerste Begrenzungslinie die hintere Aufschlaglinie, im Doppel hingegen ist die hintere Aufschlaglinie 76 cm vor der Grundlinie. Ebenso gibt es auch bei den Seitenlinien, abhängig vom Spielmodus, Unterschiede. Beim Einzel ist das Spielfeld schmaler als im Doppel, somit ist das Spielfeld im Einzel 46 cm je Seite kleiner. Diese Regelung ist vergleichbar mit der Regelung im Tennissport, bei dem im Doppel und Einzel die Spielfeldgrößen ebenso variieren.

    Spielfeld Badminton
    Badmintonfeld

    Badminton: Spielregeln

    Badminton Aufschlag

    Beim Aufschlagspiel gilt es eine wichtige, aber auch simple Regel zu beachten. Auf welcher Seite man den Aufschlag ausführt, ist abhängig vom Spielstand. Ist die Punktzahl des Aufschlägers gerade (2, 4, 6 usw.), wird von der rechten Seite aus aufgeschlagen. Ist die Punktzahl ungerade (1, 3, 5 usw.), wird von links aufgeschlagen. Zudem ist es wichtig zu wissen, dass der Aufschlag von unten ausgeführt werden muss. Ball und Schlägerkopf zeigen während des Aufschlages nach unten und müssen sich beim Ballkontakt unterhalb der Taille befinden. Ist der erste Satz gespielt wird nach der zweiminütigen Pause die Spielfeldseite gewechselt, während der zweiminütigen Pause ist es erlaubt, mit dem Trainer oder mit seinem Betreuer zu sprechen.

    Badminton Zählweise

    Wie bei allen anderen Rückschlagspielen wird im Badminton nicht nach einer gewissen Spielzeit gespielt, sondern nach Punkten bzw. Sätzen. Die Zählweise im Badminton nennt sich Rallypoint-Zählweise, dabei werden zwei Gewinnsätze bis 21 Punkte je Satz gespielt. Erreicht ein Spieler 11 Punkte, gibt es eine einminütige Pause. Zwischen den Sätzen findet eine zweiminütige Pause statt. Das Aufschlagrecht besitzt stets der Spieler, der zuvor einen Punkt erzielt hat. Ein Punkt wird für einen gewonnenen Ballwechsel vergeben. Man gewinnt einen Ballwechsel, sobald der Ball in der gegnerischen Hälfte den Boden berührt oder der gegnerische Spieler den Ball in das Aus schlägt. Eine wichtige Regelung im Badminton ist die Zwei-Punkte-Regel. Das bedeutet, man muss das Spiel mit zwei Punkten Vorsprung beenden. Steht der Spielstand allerdings bei 21:20, wird das Spiel so lange fortgeführt, bis ein Spieler mit zwei Punkten in Vorsprung ist. Ein Spiel wird allerdings maximal bis 30 Punkte gespielt, sprich der Spieler, der zuerst die 30 Punkte erreicht gewinnt den Satz. Das knappste Ergebnis im Badminton wäre demnach 30:29. Um den Punktestand immer korrekt darstellen zu können, gibt es spezielle Anzeigetafeln, die oft für verschiedene Racketsportarten geeignet sind.

    Anzeigetafel

    Badminton: Ausrüstung

    Badmintonschläger & Ball

    Der Federball, auch Shuttlecock genannt, ist im Badminton der Spielball. Der Federball besteht in höheren und internationalen Spielklassen, wie der Name schon sagt, aus Federn. Für die Herstellung werden dafür ausschließlich Enten- und Gänsefedern verwendet. Der Federball wird in etwa mit 16 Federn bestückt. Die Gänsefedern sind hochwertiger und verfügen über etwas bessere Flugeigenschaften, allerdings brechen sie leichter im Federkiel. Die Entenfedern verfügen über einen stabileren Federkiel, dafür fransen die Federn schneller aus. Die Spitze wird meist aus Naturkork hergestellt. Zur Orientierung, ein Naturfederball kostet in etwa 1 bis 2 Euro. Als Alternative werden auch Kunststofffederbälle genutzt, die hauptsächlich im Freizeit- und Schulsport oder auch in den unteren Badmintonligen verwendet werden. Der größte Vorteil der Kunststoffbälle liegt in der Haltbarkeit. Anders als die Naturfederbälle knicken die Kunststofffederbälle nicht so schnell ab, außerdem sind sie deutlich günstiger. Der große Nachteil liegt allerdings darin, dass die Flugeigenschaften lange nicht so gut sind wie die des Naturfederballes. Wenn man beispielsweise einen langen Ball mit dem Naturball spielt, fliegt er zum Ende hin fast senkrecht nach unten. Die Flugbahn des Kunststoffballes ist eher parabelförmig und wenig vergleichbar mit der des Naturfederballes.

    Badminton: Techniken

    Schlagarten

    Im Badminton gibt es mehrere Möglichkeiten bzw. Schlagarten, um den Ball über das Netz zu bekommen. Allerdings gibt es fünf wesentliche Schlagarten, die Spiel am häufigsten umgesetzt werden.

    Schlagarten beim Badminton
    Schlagarten Badminton
    1. Netzdrop: Der Drop am Netz ist vergleichbar mit dem normalen Drop, allerdings spielt man ihn so knapp wie möglich über die Netzkante. Bei dieser Schlagart benötigt man besonders viel Fingerspitzengefühl.
    2. Lob: Siehe Punkt 4. Clear
    3. Drive: Der Drive ist ähnlich wie der Angriff-Clear, allerdings noch schneller und flacher. Am besten spielt man ihn auf Augenhöhe und optimalerweise so weit, dass er an der Grundlinie enden würde.
    4. Clear: Den Clear gibt es in zwei Ausführungen. Die erste Variante ist den Clear als Befreiungsschlag zu spielen, diesen spielt man möglichst hoch und bis vor die Grundlinie. Die zweite Möglichkeit ist der (2) Angriff-Clear (Lob), welcher dazu dient den Gegner unter Druck zu setzten, diesen spielt man am besten schnell und flacher.
    5. Drop: Der Drop ist vergleichbar mit dem Stoppball beim Tennis. Er wird kurz über das Netz gespielt und ist am effektivsten, wenn der Gegenspieler weit hinten steht und man während der Ausführung einen Smash antäuscht.
    6. Smash: Der Smash ist der typische Schmetterschlag. Er wird sehr schnell und kurz nach unten gespielt. Der geradlinige Smash kann bis zu 300 km/h erreichen.

    Crossminton (ehemals Speed-Badminton)

    Der Name Crossminton (Speed-Badminton) ähnelt dem des Badminton. Allerdings sind die Spiele sehr unterschiedlich. Die größte Gemeinsamkeit neben dem Namen ist, dass mit einem Schläger und mit einer Art Federball gespielt wird. Der Federball heißt in diesem Fall Speeder. Der ursprüngliche Name Speed-Badminton wurde allerdings 2016 von dem Namen Crossminton abgelöst. Die erste Crossminton Weltmeisterschaft fand im Jahre 2011 statt.

    Crossminton Spielfeld

    Das Spielfeld ist im Crossminton sehr simpel angelegt. Es besteht aus zwei gegenüberliegenden Quadraten mit einer Seitenlänge von 5,50 Metern, die 12,80 Meter voneinander entfernt sind. Die Gesamtlänge des Spielfeldes beträgt somit 23,80 Meter. Der große Unterschied im Gegensatz zu den meisten Rückschlagspielen ist, dass das Spiel ohne Netz gespielt wird. Der Vorteil dabei ist, dass man bei der Standortwahl sehr flexibel ist. Demnach lässt sich Crossminton im Freizeitsport auch auf dem Rasen oder sogar im Sand spielen.

    Spielfeld Speedminton
    Speedminton Crossminton Spielfeld

    Crossminton Spielregeln

    Beim Crossminton spielt man um zwei Gewinnsätze die jeweils bis 16 Punkte gespielt werden. Zum Siege benötigt man aber zwei Punkte Vorsprung, bei 15:15 würde das Spiel somit in die Verlängerung gehen. Ein Punkt wird erzielt, sobald der Ball den Boden berührt, der Aufschlag falsch ausgeführt wurde oder der Ball den Körper berührt. Für den Aufschlag sind gleich mehrere Spielregeln zu beachten. Vor Spielbeginn wird durch einen Münzwurf entschieden, wer mit dem Aufschlag beginnt. Während des Spiels haben die Spieler abwechselnd immer drei Aufschläge hintereinander, bei einem Spielstand von 15:15 wechselt das Aufschlagrecht nach jedem Punkt. Der Aufschlag wird im eigenen Quadrat, drei Meter hinter der vorderen Angriffslinie ausgeführt. Hinter dieser drei Meter Linie bleibt einem selbst überlassen, wo im Quadrat man den Aufschlag durchführt. Wichtig ist zu beachten, dass der Aufschlag von untern ausgeführt werden muss.

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