Gewichtsdecken und Sandwesten basieren auf einem faszinierenden Prinzip: der Tiefendruckstimulation, die therapeutische Auswirkungen auf Körper und Psyche haben kann. In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, wie diese Hilfsmittel funktionieren und warum sie zunehmend in den Fokus von Forschung und Anwendung rücken.
Was sind Gewichtsdecken und Gewichtswesten?
Gewichtswesten, auch Sandwesten genannt, kommen besonders bei Eigenwahrnehmungsstörungen zum Einsatz. Durch das Anlegen am Körper werden Muskulatur sowie Nervenbahnen vom Gewicht und dem Druck angeregt. Die Nerven wiederum senden dem Gehirn diese Signale und es kommt zu einer automatischen Ausgleichsfunktion. Kinder und Erwachsene mit bestimmten Störungen erfahren durch das Gewicht und den Druck ein Gefühl von Sicherheit, eine Anregung des Muskeltonus und eine Steigerung der Kognition.
Gewichtsdecken haben eine ähnliche Wirkung, wobei der Unterschied hier in der Art der Anwendung liegt. Gewichtsdecken werden meist bei Schlafstörungen oder Unruhephasen eingesetzt, um dem Patienten ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln.
Einsatzmöglichkeiten von Sandwesten und Gewichtsdecken
- Wahrnehmungsstörungen
- Kognitive Einschränkungen
- Körperliche und geistige Beeinträchtigungen
- Übersteigerte Aufmerksamkeit
- Motorische und geistige Unruhe
- Ein- und Durchschlafprobleme
- ADS und ADHS
- Autismus
- Demenz
- Schlaganfall
- Wachkoma
- Trisomie 21
Wichtig: Sandwesten bzw. Gewichtsdecken ersetzen keine Therapieformen, sondern werden lediglich ergänzend eingesetzt.
Ab welchem Alter sind Gewichtsdecken und Sandwesten geeignet?
Gewichtsdecken und -westen haben keine Altersbeschränkung. Es sollte jedoch sichergestellt werden, dass die Westen und Decken jederzeit abgelegt werden können. Empfohlen wird immer die Beurteilung durch einen Experten, der sich mit sensorischer Integration und der persönlichen Situation des Patienten/Anwenders auskennt.
Werden Gewichtswesten nur im Therapiebereich eingesetzt?
Hier kommt es auf das Ziel des Anwenders an: Die Druck- und Gewichtwesten aus der Therapie verfolgen ein anderes Ziel als die Gewichtswesten für den Fitnessbereich. Sandwesten kommen zum Einsatz, wenn Krankheiten oder Defizite bei Menschen vorhanden sind. Gewichtswesten hingegen werden zum Aufbau von Muskulatur und zum Ausdauertraining eingesetzt.
Können Nebenwirkungen beim Gebrauch von Sandwesten auftreten?
Bei körperlich gesunden Menschen sind keine Nebenwirkungen bekannt oder zu erwarten. Im Vorfeld empfiehlt es sich aber, die Meinung eines Experten einzuholen. Da die Materialien regelmäßige Qualitätskontrollen erfahren, können Allergiker die Westen und Decken uneingeschränkt nutzen.
Wichtig: Wird die Weste oder Decke vom Nutzer abgelehnt, ist von einem Einsatz abzusehen. Die Gewichtswesten und Gewichtsdecken sollten freiwillig und ohne jeglichen Zwang getragen werden.