Koordinationstraining ist ein essenzieller Bestandteil im Fußball, der die Grundlage für technische, taktische und konditionelle Fähigkeiten bildet.
Die vier Grundelemente im Fußballtraining
Ein umfassendes Fußballtraining basiert auf vier zentralen Elementen:
- Konditionelle Fähigkeiten: Dazu zählen Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit.
- Taktische Fähigkeiten: Verständnis und Umsetzung von Spielstrategien.
- Technische Fähigkeiten: Präzise Ausführung fußballspezifischer Techniken wie Passen, Schießen und Dribbeln.
- Psychische Fähigkeiten: Mentale Stärke, Konzentration und Entscheidungsfähigkeit auf dem Spielfeld.
Unterschied zwischen Koordination und Technik
Koordination und Technik sind eng miteinander verbunden, jedoch nicht identisch.
- Koordination: Sie beschreibt die Fähigkeit, Bewegungen sicher und effizient zu steuern sowie neue Bewegungsmuster schnell zu erlernen.
- Technik: Bezieht sich auf die präzise Ausführung spezifischer Bewegungen, die durch koordinative Fähigkeiten ermöglicht werden.
Ein Beispiel ist der Kopfball, der verschiedene koordinative Fähigkeiten wie die Berechnung der Flugbahn, den Absprung und die Kopfbewegung kombiniert.
Ziele und Effekte des Koordinationstrainings
Allgemeine Ziele:
- Aufbau einer breiten koordinativen Basis, um neue Bewegungen schneller zu erlernen.
- Anpassung der Bewegungsprogramme an körperliche Veränderungen, insbesondere während Wachstumsphasen.
- Optimierung harmonischer Bewegungsabläufe.
- Setzen neuer Belastungsreize im Hochleistungssport durch vielfältiges Training.
Fußballspezifische Ziele:
- Verbesserung der Ball- und Körperbeherrschung in unterschiedlichen Spielsituationen.
- Optimierung technischer Fertigkeiten.
- Förderung technischer Kreativität und Variabilität.
- Beschleunigtes Erlernen neuer fußballspezifischer Techniken.
Einfluss des Alters auf das Koordinationstraining
Koordinative Fähigkeiten können in jedem Alter trainiert und verbessert werden.
- Frühe Kindheit: Grundlegende Bewegungsmuster werden durch Nachahmung und Erkundung entwickelt.
- Schulkindalter: Ideale Phase für Koordinationstraining aufgrund des erhöhten Bewegungsdrangs und der schnellen Lernfähigkeit.
- Jugendalter: Möglichkeit zur Integration komplexerer Trainingsformen, da der Bewegungsapparat belastungsfähiger wird.
- Erwachsenen- und Hochleistungsbereich: Erhalt und Weiterentwicklung koordinativer Fähigkeiten zur Leistungssteigerung und Verletzungsprävention.
Leitlinien für effektives Koordinationstraining
- Training im ermüdungsfreien Zustand und nach dem Aufwärmen durchführen.
- Übungen in höchstmöglichem individuellen Tempo ausführen.
- Belastungsdauer pro Übung: 20–30 Sekunden.
- Anzahl der Wiederholungen abhängig von der Qualität der Bewegungsausführung; bei korrekter Ausführung Variation der Übung.
- Methodenauswahl:
- Ganzheitsmethode: Vormachen und Nachmachen.
- Teillernmethode: Zerlegung der Zielbewegung in Teilbewegungen, die isoliert trainiert werden.
- Berücksichtigung der individuellen Belastbarkeit des Bewegungsapparats, insbesondere bei Kindern.
- Integration von Beweglichkeitstraining.
- Steigerung des Schwierigkeitsgrads von einfach zu komplex, z. B. durch Einbeziehung von Gegnern oder Zeitdruck.
- Einbau von Variationen.
- Präzise, schnelle und rhythmische Ausführung der Übungen.
- Schaffung individueller Erfolgserlebnisse.
- Einsatz von mentalem Training.
Übungen für die Fußball Koordination
Die folgenden Videos zeigen verschiedene Übungen für das Koordinationstraining.
Schulkindalter
In dieser Phase liegt der Fokus auf der Verbesserung koordinativer Fähigkeiten und der Erweiterung des Bewegungsschatzes.
Technikerkreis: Fördert Differenzierungsfähigkeit und Bewegungserweiterung.
Leitertraining: Schult Rhythmisierungsfähigkeit und erweitert den Bewegungsschatz.
Vier gewinnt: Trainiert die Reaktionsfähigkeit.
Jugendalter
In dieser Altersgruppe können komplexere Übungen integriert werden.
Fußballübung zur besseren Orientierung: Fördert Orientierungsfähigkeit sowie Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit.
Basket-Fußball: Schult die Orientierungsfähigkeit.
Erwachsenen- und Hochleistungsbereich
Ziel ist der Erhalt koordinativer Fähigkeiten und das Setzen neuer Belastungsreize.
Koordinationstraining zum Aufwärmen: Beispiel des FC Bayern München zur Vorbereitung auf die Spielanforderungen.