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    Sand in der Therapie: abwechslungsreich und vielseitig

    Kübler Sport Redaktion |

    Lesedauer: 3 Minuten

    Sand ist weich, formbar und lädt zum Spielen sowie Bauen ein. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem wertvollen Werkzeug in verschiedenen therapeutischen Bereichen. Er wird für unterschiedliche Zwecke und in allen Altersgruppen eingesetzt. Der Beitrag zeigt auf, welche Effekte Sand in der Therapie haben kann, wie er angewendet wird und welches Material dafür benötigt wird.

    Sandspieltherapie: Kreative Selbsterfahrung

    Die Sandspieltherapie ist eine kreative Methode, die in der psychosozialen Diagnostik sowie in der nonverbalen Psychotherapie Anwendung findet. Sie basiert auf spielerisch-gestalterischen Ansätzen: Patienten gestalten in speziellen Sandkästen Szenen mit Sand, Wasser, Naturmaterialien und Miniaturfiguren. Diese Szenen symbolisieren Empfindungen, Erfahrungen oder unbewusste Konflikte und fördern die Auseinandersetzung mit dem eigenen Inneren. Therapeuten begleiten den kreativen Prozess, wodurch tiefgreifende Wandlungsprozesse angestoßen werden können – von gestärktem Selbstvertrauen bis hin zur Persönlichkeitsentwicklung. Ursprünglich für Kinder entwickelt, wird die Sandspieltherapie mittlerweile auch bei Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt.

    Sandspieltherapie
    Sandspieltherapie für den nonverbalen therapeutischen Zugang | juliasudnitskaya – stock.adobe.com

    Therapiesand: Förderung von Motorik und Wahrnehmung

    Sand spielt in der Ergotherapie eine zentrale Rolle. Besonders flache Leuchtsandkästen laden zur kreativen Beschäftigung ein, sei es durch Zeichnen, Pusten oder Bauen. Dabei werden Feinmotorik sowie haptische und taktile Wahrnehmung gezielt gefördert.

    Darüber hinaus zeigt die Sandtherapie positive Effekte in der Neurologie und Physiotherapie, etwa bei der Förderung der Tiefensensibilität, der Rehabilitation nach Handverletzungen oder der Behandlung von neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Polyneuropathie. Die entspannende Wirkung des Materials macht es zudem zu einem hilfreichen Werkzeug bei Stressbewältigung und Aggressionsabbau.

    Kinetic Sand: Ein innovativer Ansatz
    Neben klassischem Sand findet auch Kinetic Sand Anwendung. Dieser besteht aus feinem Quarzsand, der mit einem Bindemittel vermengt wird, wodurch eine kneteähnliche Konsistenz entsteht. Die formbare Masse regt sensorische und motorische Fähigkeiten an und wird beispielsweise in der Arbeit mit Kindern mit Entwicklungsverzögerungen eingesetzt. Auch im pädagogischen Bereich, etwa in Kindergärten oder Schulen, ist Kinetic Sand beliebt, da er unzählige kreative Möglichkeiten bietet und weder austrocknet noch bröckelt.

    Pertra Fördermaterial: Grafomotorik-Sandbox

    Im Rahmen des Pertra-Konzepts, das auf das Frostig-Training aufbaut, wird Sand in der Grafomotorik eingesetzt. In flachen Boxen mit einer dünnen Sandschicht üben Kinder das Nachfahren von vorgegebenen Linien. Die sichtbaren Spuren im Sand geben direktes Feedback und fördern sowohl die Feinmotorik als auch die visuelle Wahrnehmung.

    Grafomotorik

    Sensorische Integration

    In der sensorischen Integrationstherapie wird Sand häufig als Füllmaterial für Gewichtswesten oder -decken verwendet. Diese therapeutischen Hilfsmittel üben Druck auf den Körper aus, was die Nerven stimuliert und das Gefühl von Sicherheit vermittelt. Zudem fördern sie den Muskeltonus und gleichen Störungen der Wahrnehmung aus.

    Gewichtswesten Kind

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