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    Tennis-Sandplätze: To-dos zur Frühjahrsinstandsetzung

    Kübler Sport Redaktion -

    Lesedauer: 3 Minuten

    Die Eröffnung der Tennis Freiluftsaison findet bei den meisten Tennisvereinen zwischen Ende April und Mitte Mai statt. Die Vorbereitungen starten jedoch bereits circa 3 bis 4 Wochen vorher, denn Sandplätze benötigen eine intensive Frühjahrsinstandsetzung, bevor sie bespielbar sind. Sandplätze machen immerhin knapp 95 % aller Freiluft-Tennisplätze in Deutschland aus.

    Tennisplatz Frühjahr Pflege
    Frühjahrsinstandsetzung Sandplätze

    Ablauf der Frühjahrsüberholung

    Während sich Hartplätze wesentlich einfacher frühjahrsfit machen lassen, benötigen Sandplätze besondere Frühjahrsinstandsetzungsmaßnahmen. Die versierte Durchführung der Instandsetzungsarbeiten im Frühjahr ist entscheidend für die Qualität des Tennisplatzes über die gesamte Saison hinweg.

    Hinweis: Die Pflegearbeiten auf dem Sandplatz sollten nur von geschulten und erfahrenen Vereinsmitgliedern durchgeführt werden. Alternativ können externe Fachunternehmen nach VOB (Verdingungsordnung für Bauleistungen) beauftragt werden.

    Der Termin für den Start der Tennisplatz Frühjahrsinstandsetzung kann nicht pauschal festgelegt werden, denn dieser ergibt sich aus den Witterungsbedingungen. Die Instandsetzung kann beginnen, wenn die Frostperiode vorüber ist, damit Schnee- bzw. Regenwasser abfließen kann. Ebenso darf die Deckschicht nicht durchweicht sein. Hinterlässt man Fußabdrücke, sollte man mit den Arbeiten noch warten.

    Einstreuverfahren

    • Reinigen
      Zunächst wird der Platz von groben Rückständen wie Laub, Ästen sowie Unkraut befreit. Spannlinien werden hochgehoben und darunterliegender Schmutz entfernt. Falls vorhanden, werden auch die Entwässerungsrinnen von Schmutz befreit.
    • Abtragen
      Danach muss der gesamte Platz von Hand mit Scharrierern abgezogen werden. Auch Motorabziehbesen lassen sich dafür einsetzen. Von Grünbewuchs befallene Stellen müssen großzügig abgekratzt werden. Die Abtragmenge variiert von Platz zu Platz, je nach Verunreinigung und Witterungseinfluss. I. d. R. kommen hier 1, 5 bis 2,5 Tonnen Altmaterial zusammen, das durch dieselbe Menge an frischem Ziegelmehl (mind. 19 Schubkarren) wieder ersetzt werden muss. Der abgetragene, verwitterte Sand wird fachgerecht in angelieferten Containern entsorgt.
    • Ausrichtung der Linien
      Die Kunststofflinien müssen auf eine glatte und richtige Lage hin überprüft werden, nützlich hierfür ist eine Richtlatte. Etwaige Unebenheiten müssen abgetragen bzw. ausgeglichen werden.
    • Vorwalzen
      Anschließend werden die Plätze und die Tennislinien vorgewalzt.
    • Einstreuen & Egalisieren
      Das neue Ziegelmehl wird mithilfe einer Schaufel von Hand auf dem Platz aufgeworfen und mit einem Schleppnetz eingeebnet (egalisiert). Dieser Vorgang muss schnell passieren, denn hat der Sand einmal Feuchtigkeit von unten gezogen, lässt er sich nicht mehr sauber einebnen.
    Wichtig: In vielbespielten Zonen bilden sich Mulden, dies ist insbesondere an den Grundlinien und an den T-Linien der Fall. Je Arbeitsgang kann jedoch nur eine begrenzte Menge an Ziegelmehl neu eingestreut werden, da eine zu dicke neue Schicht sich nicht verdichtet. Vertiefungen bzw. Unebenheiten müssen daher in mehreren Durchgängen beziehungsweise Schichten angeglichen werden. Beim erneuten Walzen sollte zudem keine Motorwalze mehr zum Einsatz kommen, da sich der Materialverbund sonst wieder lockert.
    • Wässerung
      Nach dem Glattziehen wird der Platz mit einer Fächerdüse gut gewässert.
    • Walzen
      Nach dem Wässern wird der Platz in verschiedene Richtungen (kreuzweise) gewalzt. Mit dem Walzvorgang darf allerdings erst gestartet werden, wenn der Sand so weit abgetrocknet ist, dass kein Material mehr an den Walzen kleben bleibt (erdfeucht). Ziel ist es, dass sich die Deckschicht bindet und verdichtet.

    Ist der Platz final in mehreren Durchgängen eingestreut, wird er am Ende noch einmal mit dem Schleppnetz abgezogen.

    Sieh dir alle Arbeitsschritte im Schnelldurchlauf an:

    Alternative: Einschlämmverfahren

    Neben dem Einstreuverfahren kann auch das Einschlämmverfahren genutzt werden. Dazu wird der Platz direkt nach dem Einstreuen stark gewässert (geschlämmt). Die Oberfläche wird anschließend mit einem Einschlämmhobel eingeebnet, sodass sich Mulden mit dem Ziegelmehl schließen. Dieser Vorgang erfordert viel Präzision. Nach dem Einschlämmen müssen die Plätze einige Tage trocknen. Wird das Einschlämmverfahren angewendet, ist ein anschließendes Walzen nicht zwingend nötig.

    So sieht der Platz beim Einschlämmen aus:

    Liegephase nach Fertigstellung

    In der Liegephase geht die Tennisplatzpflege nach der ersten Sanierung noch ca. 14 Tage weiter. Der Platz wird 2 – 3 weitere Male gewässert und anschließend gewalzt. Dies verdichtet und verfestigt den Belag weiter. Vorsicht ist im Bereich der Linien geboten, auf den Linien darf nicht mit der Walze gedreht werden, damit es nicht zu Beschädigungen kommt. Sind die Arbeiten vollständig abgeschlossen, kann der Platz für den Spielbetrieb freigegeben werden.

    Nachbehandlung während des Spielbetriebs

    Nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs geht der Aushärtungsprozess des Spielfeldbelags noch für etwa zwei Monate weiter. Durch tägliche Kontrollen der Plätze werden etwaige Nachbehandlungen festgestellt. Regelmäßig wird weiter Sand eingestreut und eingeschwemmt, um Vertiefungen zu vermeiden. Die tägliche Platznutzung sollte zudem in dieser Zeit beschränkt werden und es darf nur bei ausreichender Befeuchtung des Platzes gespielt werden. Nach den zwei Monaten kann der uneingeschränkte Spielbetrieb stattfinden.

    Frühjahrsinstandsetzung Tennisplatz
    Sanierter Tennisplatz

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