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    Squash – Geschichte, Regeln, Zubehör

    Kübler Sport Redaktion -

    Lesedauer: 6 Minuten

    Geschichte des Squash

    Der Ursprung der Sportart Squash entstand schon Anfang des 19. Jahrhunderts in England. Dort wurde damals schon ein Rückschlagspiel namens „Rackets“ gespielt. Bei dieser Sportart waren die Grundzüge des Spiels und des Spielfelds dem Squash sehr ähnlich. Da aber nicht jeder einen Zugang zu den richtigen Spielfeldern hatte, spielten es junge Studenten in Gassen und Höfen mit einem Gummiball. Dieses Spiel setzte sich letztendlich durch und 1883 wurde der erste offizielle Squash-Court in England gebaut. Squash verbreitete sich nun hauptsächlich über die englischen Universitäten, da diese in der Sportart einen pädagogischen Hintergrund entdeckten. Denn Squash verbindet die Fähigkeiten Konzentration, Kondition, mentale Stärke und den Fitnessgedanken.

    Die Sportart verbreitete sich vorerst in England, doch über das Commonwealth machten die Studenten die Sportart auch in ihren Heimatländern bekannt.

    Das erste offizielle Handbuch wurde im Jahre 1924 von Charles Arnold und der „Tennis and Squash Association“ veröffentlicht. Darin wurden erstmals einheitliche Spielregeln, Spielfeldmaße und Materialien für die Wände festgehalten. Dieses Handbuch wurde 1928 von der damals gegründeten „Squash Rackets Association“ ergänzt und es wurden Normen für den Ball und den Schläger festgelegt.

    Squash in Deutschland

    In Deutschland wurden die ersten Squash-Courts im Jahre 1930 in Berlin gebaut, der Hersteller der Courts war zu dieser Zeit die Firma Siemens. Der damalige Siemens Leiter entdeckt den Squash Sport für sich und baute sich daher die ersten vier Hallen in Deutschland. Diese wurden hauptsächlich von den Angestellten benutzt. 1936 baute schließlich auch der Deutsche Luftfahrt Verband Squashhallen, um die Piloten fit zu halten. Durch den zweiten Weltkrieg geriet die Sportart allerdings in Vergessenheit und die Squash-Courts wurden zweckentfremdet. Den erneuten Aufschwung erlebte die Sportart dann wieder in den 1970er Jahren.

    In den 80er Jahren herrschte eine regelrechter Squash Boom und 2004 zählte man in etwa 600.000 begeisterte Squash Spielerinnen und Spieler. Die Zahl der Spieler ging allerdings im Vergleich zu heute etwas zurück. Zudem spielten die meisten Squash in ihrer Freizeit und waren bzw. sind daher kein Mitglied im Deutschen Squash Verband. Der Deutsche Squash Verband zählt Stand 2017 11.340 Mitglieder. Der aktuell erfolgreichste deutsche Squash Spieler ist Simon Rösner. Zu seinen größten Erfolgen zählt das Gewinnen der World Games 2017, zudem konnte er seit 2001 bis 2017 jede Deutsche Meisterschaft für sich entscheiden. In der Weltrangliste belegt er aktuell den 11. Platz. Seine beste Platzierung war 2015 der 6. Rang.

    Spielfeld: Der Squash Court

    Der Squash-Court besteht aus einem Rechteck mit den Maßen 9,75 Meter mal 6,40 Meter. Das Spielfeld wird durch vier Wände begrenzt.

    Eine davon ist die Stirnwand, auch Frontwand genannt, welche bis zu einer Höhe von 4,57 Metern durch eine Auslinie begrenzt ist. An der Stirnwand ist auch die Aufschlaglinie abgebildet, die auf einer Höhe von 1,83 Meter liegt (obere Kante der Linie). Der aufschlagende Spieler muss den Ball beim Aufschlag über diese Linie spielen.

    Unterhalb der Aufschlaglinie befindet sich das sogenannte „Tin-Board“, welches 48 cm, bzw. 43 cm bei internationalen Turnieren, vom Boden entfernt ist. Trifft der Ball das Tin-Board entsteht ein gut hörbares Geräusch, wodurch man erkennt dass der Ball aus ist.

    Die seitlichen Außenlinien verlaufen von der Stirnwand aus schräg nach unten zur Rückwand von 4,75 Meter auf 2,13 Meter.

    Auf der Spielfläche befinden sich zwei Aufschlagfelder, welche in der Ecke jeder Spielerhälfte eingezeichnet sind. Mindestens ein Fuß  muss beim Ausführen des Aufschlags in diesem Feld stehen. Zudem muss der Ball beim Aufschlag nach dem Berühren der Stirnwand in der Hälfte des Gegenspielers aufkommen.

    Wichtige Regeln im Squash

    Beim Squash wird ein Punkt erzielt sobald:

    • der Ball zwei Mal auf dem Boden aufkommt bevor der Gegner ihn zurück schlagen kann.
    • der Ball des Gegners hinter den Außenlinien landet oder das Tin-Board berührt.
    • der Gegenspieler im Weg steht und der Ball nicht mehr spielbar ist.
    • der Aufschlag falsch ausgeführt wird.
    • der Gegenspieler nicht die Stirnwand trifft oder bevor er sie trifft der Ball zuerst den Boden berührt.

    Eine weitere Regelung ist der Letball. Ein Letball kann bei dem Schiedsrichter angefordert werden, wenn der Gegenspiel beispielsweise so vor der Stirnwand steht, dass diese nicht mehr frei bespielbar ist und man durch einen Schlag den Gegner eventuell treffen könnte. Wird in solch einer Situation vom Schiedsrichter auf Letball entschieden, wird der Schlag wiederholt. Demnach ist der Letball eine Wiederholung. Jeder Spieler hat die Möglichkeit pro Satz einen Videobeweis beim Schiedsrichter anzufordern. Durch den Videobeweis besteht die Möglichkeit einen Letball zugesprochen zu bekommen.

    Der Aufschlag muss oberhalb der Aufschlaglinie die Stirnwand berühren. Zudem müssen beide Spieler mit mindestens einem Fuß in ihrem Aufschlagviereck stehen. Der Ball darf auch von der Stirnwand über die Seitenwand in das Feld des gegnerischen Spielers gespielt werden.

    Zählweise

    Die offizielle Zählweise heißt im Squash „point a rally scoring“, oder abgekürzt PAR-Zählweise. Die PAR-Zählweise ähnelt der des Tischtennissports. Durch jeden Ballwechsel gibt es einen Punkt. Der Spieler der den Ballwechsel gewinnt bekommt dementsprechend auch den Punkt. Beim Squash wird auch wie im Tischtennis in Sätzen gespielt, ein Satz dauert 11 Punkte an. Allerdings ist ein Vorsprung von zwei Punkten nötig um den Satz zu gewinnen. Demnach wäre das knappste reguläre Ergebnis 11:9. Steht es Beispielsweise 10:10, dann wird so lange gespielt bis ein Spieler mit zwei Punkten in Führung ist.

    Bei internationalen Wettbewerben wird üblicherweise bis zu drei Gewinnsätzen gespielt.

    Während des Spiels hat immer der Spieler den Aufschlag, der zuvor den Punkt erzielt hat. Zu Spielbeginn wird das Aufschlagrecht gelost.

    Schlagarten

    Longline: Einer der Grundschläge im Squash ist der Longline. Er wird zwischen Tin und Aufschlaglinie direkt an die Stirnwand gespielt. Optimaler Weise springt der Ball dann auf der Höhe des Aufschlagfeldes auf und prallt dann an der unteren Rückwand ab.

    Cross: Durch den Cross schlag kommt in das Squash-Match etwas mehr Bewegung rein. Der Ball wird hier von einer Seite an die Stirnwand geschlagen, so dass der Ball auf der gegenüberliegenden Seit ankommt. Die Flugbahn des Balls ist bei diesem Schlag mit einem „V“ zu vergleichen.

    Boast: Der Boast wird so gespielt, dass man zuerst die Seitenwand so anspielt, dass der Ball von dort an die Stirnwand trifft. Der Boast ist gut dafür geeignet den Gegner unter Druck zu setzen und um ihn nach vorne zu locken.

    Volley: Beim Volley wird der Ball der vom Gegner geschlagen wurde und an der Stirnwand abgeprallt ist direkt aus der Luft genommen. Dieser Schlag macht das Spiel enorm schnell.

    Stopp: Der Stoppball wird sehr leicht geschlagen. Er wird so geschlagen, dass er knapp über dem Tin die Stirnwand berührt und so nah wie möglich an der Stirnwand auf dem Boden landet.

    Squash-Equipment

    Squash-Schläger

    Beim Squash wird mit extra dafür entwickelten Schlägern gespielt, die zwischen den Badminton und den Tennisschlägern einzuordnen sind. Je nach Material wiegen die Squashschläger zwischen 130 und 150 Gramm. Die Schläger bestehen meist aus Aluminium und je nach Qualität auch zum Teil aus Karbon.

    Squash-Ball

    Den Squashball gibt es in verschiedenen Ausführungen. Dabei unterscheidet man hauptsächlich zwischen Anfänger- und Fortgeschrittenen- beziehungsweise Profibällen. Die Bälle sind jeweils mit einem oder zwei Punkten markiert. Die Punkte haben verschiedene Farben, die über die Ausführung des Balles eine Auskunft geben. Die Farbe Blau ist für Anfänger und ein schneller Ball, die Farbe Gelb hingegen ist langsam und für Fortgeschrittenen.

    Squashbälle Schnelligkeit

    Normalerweise würde man denken, dass der schnelle Ball für die Profis sein muss und nicht für die Anfänger, allerdings handelt es sich bei der Geschwindigkeit eher um die Flug- und Aufpralleigenschaften. Während der schnelle Ball (mit einer blauen Markierung) leicht fliegt und hoch auf springt, fliegt der gelbe Ball (mit einer oder auch zwei gelben Markierungen) langsamer bzw. kürzer und springt weniger auf. Da der blaue Ball leichter und besser aufspringt, ist er leichter zu erreichen und besser zu spielen und daher bestens für Anfänger geeignet. Dementsprechend gilt das Gegenteil für den gelben Ball, der somit für Fortgeschrittene und Profis ideal ist. Bei internationalen Turnieren und auf nationaler Ebene in den höheren Klassen wird mit dem gelben Ball mit zwei Markierungen gespielt.

    Der Squashball besteht aus Gummi und hat einen Umfang von 40 mm. Der Ball ist innen hohl, allerdings enthält er im Inneren einen Tropfen Flüssiggas. Da das Material ist anfangs relativ hart, daher muss der Ball warm gespielt werden. Durch das Warmspielen dehnt sich das Flüssiggas aus und der Ball ist spielbereit. Daher muss vor jedem Spiel und Training der Ball warm gespielt werden. Normalerweise geschieht dies während der Aufwärmphase der Spieler. Alternativ kann der Squashball auch durch einen Ballwärmer auf die gewünschte Temperatur und Festigkeit gebracht werden. Die Squashbälle können auf eine Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h beschleunigt werden.

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