Ein Igelball oder auch Noppenball genannt, ist komplett mit Noppen oder kleinen Spitzen versehen und sorgt für eine wohltuende Massage am ganzen Körper. Aufgrund seiner Form und Größe können Igelbälle sehr gut für die Selbstmassage genutzt werden. Jedoch sind die Bälle auch in jeder Therapiepraxis aufzufinden. Wir wollen die stacheligen Bälle vorstellen und zeigen Dir passende Übungen und Massagen.

Entstehung des Igelballs
Der Igelball ist ein rundes Massageinstrument, dessen Noppen an die Stacheln eines Igels erinnern. Ursprünglich wurde diese Form in den 1930er Jahren für Golfbälle entwickelt, um deren Fluggeschwindigkeit zu reduzieren. Später entdeckte die Physiotherapie die Noppenstruktur für sich und passte sie entsprechend an. Heute sind Igelbälle in verschiedenen Formen, Farben und Härtegraden erhältlich, die auf unterschiedliche Anwendungen und Nutzer abgestimmt sind.
Wirkung & Einsatz von Igelbällen in der Therapie
Noppenbälle werden in der Therapie vielseitig eingesetzt, unter anderem für:
- Lösen von Verspannungen
- Förderung der Durchblutung
- Anregung der Muskelregeneration
- Sensibilisierung von Nerven und Muskeln
- Stimulation der Reflexzonen an Füßen und Händen
Eine Massage mit dem Igelball fördert die Durchblutung der behandelten Körperregion. In der Physiotherapie wird er vorwiegend zur Sensibilisierung von Nerven und Muskeln eingesetzt. Dabei dient der Ball sowohl zur punktgenauen Druckmassage als auch zur Stimulation der Reflexzonen an Füßen und Händen. In der Rehabilitation findet der Igelball häufig Anwendung beim Training der Handmuskulatur nach Unfällen oder Schlaganfällen.
Arten an Igelbällen
Je nach Verwendungszweck sollten unterschiedliche Größen und Varianten des Igelballs gewählt werden. Die Größen sind oft farblich codiert:
- Orange: Durchmesser von 6 cm
- Gelb: Durchmesser von 8 cm
- Rot: Durchmesser von 9 cm
- Blau: Durchmesser von 10 cm
- Grün: Durchmesser von 12-15 cm
- Schwarz: Durchmesser von 20-28 cm
Einige Hersteller verwenden eigene Größenaufteilungen, daher ist es ratsam, die Angaben beim Kauf zu überprüfen. Neben verschiedenen Größen und Farben gibt es auch unterschiedliche Formen.
- Runder Igelball: Die klassische Form ist einfach zu handhaben und lässt sich gut greifen, weshalb sie häufig in der Behandlung von Kindern und Senioren eingesetzt wird. Sie eignet sich sowohl für die Selbstanwendung als auch für den Einsatz durch Therapeuten. Die Intensität der Massage kann durch den ausgeübten Druck auf den Ball reguliert werden.
- Halber Igelball: Optimal für die Behandlung und Stimulation der Fußsohlen. Diese Form ist besonders für Übungen im Stehen geeignet, da der Ball nicht wegrollt und somit das Risiko für Unfälle während des Gleichgewichtstrainings reduziert wird.

- Langer Igelball: Mit einem länglichen Igelball können sowohl die Reflexzonen der Füße als auch der Handflächen behandelt und stimuliert werden. Diese Variante ist meist etwas weicher und wird häufig zum Training der Hände verwendet.
Übungen mit dem Igelball
Je nach Größe und Form können Igelbälle für verschiedene Übungen genutzt werden. Kleinere Bälle eignen sich für die gezielte Behandlung einzelner Körperpartien, während größere für ganze Körperflächen verwendet werden können.
Aufwärmen & Stimulation von Muskelpartien
Den Igelball mit geringem Druck entlang der großen Körpermuskeln, wie Armen oder Oberschenkeln, rollen. Die Bewegung langsam durchführen, um die Muskelpartien zu stimulieren und zu erwärmen. Nach mehreren Wiederholungen kann der Druck verstärkt werden, um auch die tieferliegende Muskulatur zu erreichen. Die Rollbewegungen sollten immer in Richtung des Herzens erfolgen; die Rückrollbewegung etwas weniger fest ausführen.

Gezieltes Lösen von Verspannungen
Den Igelball in die Hand nehmen, kurz zusammenpressen und anschließend die Hand strecken. Mehrmalige Wiederholungen dieser Bewegung führen zur Stärkung der Handmuskulatur sowie zum Lösen von Verspannungen. Diese Übung kann Verspannungen in Händen, Schultern, Nacken und Rücken lindern, die beispielsweise durch längeres Sitzen entstehen können.

Lockerung der Muskulatur
An einem Tisch sitzend, beide Ellenbogen in einem Abstand von etwa 30 cm auf die Tischplatte stellen. Den Igelball von einer Hand in die andere werfen und dabei die Geschwindigkeit variieren. Nach mehreren Wiederholungen löst diese Übung Verspannungen im Hand- und Handgelenksbereich und lockert die Unterarmmuskulatur.

Stimulation der Fußreflexzonen bzw. der Sensomotorik
Auf einem Stuhl sitzend, die Beine in einem Winkel von 90 Grad aufstellen. Den Igelball unter der Fußsohle platzieren und langsam vor und zurück über die gesamte Fußsohle sowie die Außenränder rollen. Dabei nur leichten Druck ausüben. An schmerzhaften Stellen kann in der Bewegung innegehalten und der Druck etwas erhöht werden, um Verspannungen zu lösen. Diese Übung stimuliert die Fußsohle, kräftigt die kleinen Fußmuskeln und entlastet die Bänder.

Massage- und Lockerungsübung für den oberen Rückenbereich
Aufrecht an eine Wand stellen und den Igelball im Nacken platzieren, indem der Ball in Höhe des unteren Nackenbereichs mit dem Körper an die Wand gedrückt wird. Aus dieser Position heraus den Igelball mit gleichmäßigen Bewegungen des Körpers auf und ab rollen. Dabei darauf achten, dass der Rücken während der gesamten Übung gerade bleibt.

Aktivierung & Stärkung der Tiefenmuskulatur des kompletten Körpers
Der Hersteller TOGU bietet eine tolle Videoreihe mit einfachen Übungen mit Igelbällen an, mit denen eine Aktivierung und Stärkung der Tiefenmuskulatur des kompletten Körpers möglich ist. Das nachfolgende Video stellt dir Igelball-Übungen vor.