Teqball ist eine innovative Sportart, die Elemente aus Fußball und Tischtennis kombiniert. Gespielt wird mit einem Fußball auf einem speziell gewölbten Tisch, dem sogenannten Teqboard. Ziel ist es, den Ball mit maximal drei Berührungen auf die gegnerische Tischhälfte zu spielen, wobei alle Körperteile außer den Armen und Händen verwendet werden dürfen. Teqball kann sowohl im Einzel als auch im Doppel gespielt werden und erfreut sich weltweit wachsender Beliebtheit.

Entstehung von Teqball
Die Ursprünge von Teqball liegen in Ungarn. Der ehemalige Fußballprofi Gábor Borsányi und der Computerspezialist Viktor Huszár entwickelten 2015 gemeinsam diese Sportart. Inspiriert wurden sie von der Idee, Fußball mit einer Tischtennisplatte zu kombinieren. Da herkömmliche Tischtennisplatten für den Ballwechsel nicht optimal waren, entwarfen sie einen gewölbten Tisch, der den Ballfluss verbessert. Nach vier Jahren Entwicklungszeit, inklusive der Ausarbeitung der Spielregeln und der Gründung der Dachorganisation Fédération Internationale de Teqball (FITEQ), wurde Teqball offiziell eingeführt.
Teqball heute
Seit seiner Einführung hat Teqball international an Popularität gewonnen. Die Sportart wurde mit renommierten Preisen wie der ISPO-Auszeichnung in der Kategorie Sport, Gesundheit und Erholung sowie dem Red Dot Design Award geehrt. Prominente Fußballer wie Ronaldinho haben Teqball frühzeitig unterstützt und als Botschafter zur Verbreitung beigetragen. Heute gibt es schätzungsweise 2.000 Spieler in über 100 Ländern, 80 etablierte nationale Verbände und zahlreiche organisierte Veranstaltungen. Viele Profifußballmannschaften nutzen Teqball aufgrund seiner Einfachheit und Effektivität im Training.
Teqball-Regeln
Im Folgenden ein Überblick über die grundlegenden Regeln und Spielmaterialien im Teqball.
Spielfeld und Ball
Gespielt wird mit einem herkömmlichen Fußball der Größe 5. Das Spielfeld besteht aus dem Teqball-Tisch, der durch ein Netz in zwei Hälften geteilt ist. Auf beiden Seiten des Tisches befindet sich eine Aufschlagslinie.
Anzahl der Spieler je Matchmodus
- Einzel (1 gegen 1)
- Doppel (2 Spieler pro Team)
- Mixed Doppel (Frau und Mann gegen Frau und Mann)
- Rundlauf (beliebig viele Spieler)
- Kanadisches Doppel (3 Spieler)
Spielablauf
Ein Teqball-Match wird im “Best of Three”-Modus gespielt, also über maximal drei Sätze.
- Erste beiden Sätze:
- Gewonnen wird der Satz von dem Spieler oder Team, das zuerst 12 Punkte erreicht.
- Der Aufschlag wechselt nach jeweils vier Punkten.
- Letzter Satz:
- Es gelten die gleichen Prinzipien, jedoch ist ein Vorsprung von zwei Punkten erforderlich, um den Satz zu gewinnen. Daher kann die Endpunktzahl über 12 hinausgehen.
- Der Aufschlag wechselt nach 6, 12 oder gegebenenfalls 18 Punkten.
- Beim Aufschlag hat jeder Spieler zwei Versuche.
Weitere Regeln
- Jedes Team oder jeder Spieler darf den Ball maximal dreimal berühren, wobei nicht zweimal hintereinander dasselbe Körperteil verwendet werden darf.
- Im Doppelmodus müssen beide Teammitglieder den Ball mindestens einmal berühren, bevor er zurückgespielt wird.
- Alle Körperteile außer Arme und Hände dürfen genutzt werden.
- Während des Spiels dürfen weder der Tisch noch der Gegner berührt werden.
- Trifft der Ball die Kante des Tisches und fällt anschließend auf den Boden, wird der Ballwechsel wiederholt.
- Trifft der Ball das Netz und springt dann dreimal auf der gegnerischen Tischhälfte auf, wird der Ballwechsel wiederholt.
Punktgewinn
- Kann ein Spieler den Ball nicht auf die gegnerische Tischhälfte zurückspielen, erhält der Gegner einen Punkt.
- Spielt ein Team den Ball auf die flache Kantenseite des Tisches und dieser fällt anschließend auf den Boden, erhält das gegnerische Team einen Punkt.
- Bei Regelverstößen erhält das gegnerische Team einen Punkt.
Teqball-Trainingseffekte
Ronald Koeman, weltweiter Rekordtorschütze als Verteidiger und ehemaliger niederländischer Nationaltrainer, sagt über Teqball: “Teqball ist eine sehr einfache Übung. Es ist nicht schwer, jeder versteht es. Es ist eine gute Übung, um technische Fertigkeiten eines Spielers zu verbessern.”
Durch die Begrenzung der Ballkontakte sowie das Design und die physikalischen Eigenschaften des Tisches wechselt der Ball im Schnitt alle 2–3 Sekunden die Seite. Dies führt zu einem schnellen Spiel, bei dem die Spieler ständig in Bewegung sind und dauerhaft konzentriert bleiben müssen.
Im Vergleich zum herkömmlichen Fußball ist körperliche Stärke weniger entscheidend. Wichtiger sind eine gute Ballkontrolle sowie die Beherrschung folgender koordinativer Fähigkeiten:
- Orientierungsfähigkeit
- Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit
- Reaktionsfähigkeit
Teqball-Equipment
Für das Teqball-Spiel werden ein Teqball-Tisch sowie ein herkömmlicher Fußball benötigt.
Teqball-Tisch
Es gibt verschiedene Varianten des Teqball-Tisches, die sich insbesondere in der Mobilität unterscheiden. Der klassische TEQ One ist stationär, während neuere Modelle durch ein leichteres Gewicht, Rollen sowie klappbare Tischflächen mobil sind.
Empfohlene Bälle
Für Teqball empfiehlt sich ein klassischer Fußball der Größe 5 mit folgenden Eigenschaften:
- Form und Größe: Rund, Größe 5
- Material: Leder oder anderes geeignetes Material, eingearbeitete Latexblase mit Ventil
- Umfang: Mindestens 67 cm und maximal 69 cm
- Druck: 0,3–0,5 bar
Weitere Spielvarianten mit der Teqball-Platte
Neben Teqball können auf der speziellen Platte auch andere Sportarten gespielt werden:
Quatch
Der Ball wird von einem Ende der Platte zum anderen geworfen. Von dort, wo er gefangen wurde, muss er innerhalb von drei Sekunden zurückgeworfen werden und dabei einmal die gegnerische Platte berühren.
Teqvoly
Ähnlich wie beim Volleyball wird der Ball von einer Seite auf die andere gespielt. Jede Mannschaft hat maximal drei Berührungen, um den Ball auf die andere Seite zurückzuspielen.
Teqis / Teqpong
Diese Varianten ähneln dem herkömmlichen Tischtennis. Sie können sowohl mit einem Tischtennis- als auch mit einem Strandtennisschläger gespielt werden.
Zukunftsaussichten von Teqball
Das Unternehmen Teqball verfolgt die Vision, die Sportart olympisch zu machen. Immer mehr Profivereine nutzen Teqball als Trainingsübung. Die Dachorganisation FITEQ richtet bereits internationale Turniere aus, wie den World Cup in Budapest, bei dem 158 Spieler aus 57 Ländern teilnahmen. Es bleibt abzuwarten, ob sich Teqball zu einer international anerkannten Sportart entwickelt.