Matten in verschiedensten Größen und Dicken gehören zur Basisausstattung jeder Sporthalle. Aber welche Matten und wie viele sollten in einer Sporthalle vorhanden sein? Dieser Beitrag soll dir einen Überblick über die verschiedenen Mattenarten geben, die in deiner Sporthalle auf keinen Fall fehlen dürfen.
Die wichtigsten Mattentypen
Nicht jede Matte ist gleich und nicht jede Matte kann für jede Aktivität genutzt werden. Welche Matte die Richtige ist, hängt einerseits von der Bewegungsaufgabe ab, andererseits aber auch von der Art der Landung, Körpergewicht der Sportler und der Fallhöhe. Weil die Matte außerdem optimal dämpfen und gleichzeitig möglichst hart sein soll, muss immer abgewogen werden, welche Matte benutzt werden kann und muss.

Bodenturnmatten
Bodenturnmatten bzw. Bodenläufer sind ca. 3,5 cm dick und damit die dünnsten Matten. Ihre Dämpfungseigenschaften sind deshalb auch im Vergleich zu anderen Matten am geringsten. Genutzt wird der Bodenläufer vor allem für Bodenturnen, Akrobatik und gymnastische Übungen, aber auch oft als zusätzliche Abdeckung von Turnmatten und Mattenritzen oder als Auflage für einen besseren Stand auf Weichbodenmatten.

Weichbodenmatte
Weichbodenmatten besitzen besonders gute Dämpfungseigenschaften und eignen sich vor allem für flächige Landungen, beispielsweise beim Hochsprung, wenn mit einer größeren Körperfläche gelandet wird. Für punktuelle Landungen, z.B. auf den Füßen ist die Weichbodenmatte nicht geeignet, denn der Fuß sinkt dabei zu tief in die Matte ein und wird dabei wie in einen Schraubstock eingeklemmt. Verdreht er sich dann, kann es zu Verletzungen kommen.

Turnmatte
Turnmatten bestehen in der Regel aus ca. 6 cm dickem Material und haben ein gutes Rückstellvermögen, weshalb sie gerne als Allrounder für Absicherungen oder Abdeckungen genutzt werden. Da Turnmatten nur geringe Dämpfungseigenschaften haben, sollten sie nur für Fallhöhen bis zu 60 cm eingesetzt werden. Turnmatten sollten an den Seiten möglichst keine Schlaufen haben, um ein nahtloses Aneinanderlegen zu ermöglichen.
Für Kinder gibt es zudem sogenannte Leichtturnmatten, welche besonders leicht und dadurch auch für jüngere Kinder einfach zu transportieren sind. Aufgrund des geringeren Eigengewichts sind die Matten auch nur für jüngere Kinder mit entsprechendem Körpergewicht geeignet.

Niedersprungmatte
Niedersprungmatten besitzen eine flächenelastische Oberfläche und einen punktelastischen Mattenkern aus Schaumstoff. Sie bieten gute Dämpfungseigenschaften bei einer geringen Einsinktiefe und sind deshalb optimal für punktuelle Landungen (z.B. nach einem Sprung über den Turnbock), auch bei größeren Höhen. Bei einer Mattendicke von 15 cm kann die Niedersprungmatte für Höhen bis zu 1,20 m, bei 20 cm Dicke bis zu 1,40 m Höhe verwendet werden. Können die Sportler aktiv landen, so können Niedersprungmatten Fallhöhen bis 1,80 m dämpfen.
Für Kinder bis zum Grundschulalter sind Niedersprungmatten nicht geeignet, da sie in der Regel zu leicht sind und dadurch nicht in die Matte einsinken.
Welche Matten braucht meine Sporthalle?
Matten für den Schulsport vs. Matten für den Vereinsbedarf (Schwerpunktsportarten)
Die oben genannten Matten gehören zur Basisausstattung jeder Sporthalle, welche unabhängig von den Nutzergruppen in jedem Fall vorhanden sein sollten. Diese Grundausstattung reicht für den Schulsport in der Regel vollkommen aus. Weitere Matten sollten mit zusätzlichen Nutzergruppen der Sporthalle abgestimmt werden: wird die Halle von Vereinen oder schwerpunktmäßig für bzw. von bestimmten Sportarten genutzt, so müssen die dafür benötigten Matten natürlich ebenfalls (in ausreichender Menge) vorhanden sein.
Folgende Matten gehören zum Zusatzbedarf für Schwerpunktsportarten:
- Kampfsportmatten (z.B. Judo, Aikido, Ringen)
- Gymnastikmatten
- Tumblingbahn für Turner
- Fallschutz für Kletterwände
- Hochsprungmatten

Wie viele Matten braucht meine Sporthalle?
Wie viele Matten in der Sporthalle vorhanden sein müssen, hängt von ihrer Größe ab. So gibt es Einfachhallen mit einer Größe von 15 m x 27 m, sogenannte Zweifachhallen mit 22 m x 44 m können durch einen Trennvorhang in zwei Hälften geteilt werden. Dreifachhallen (27 m x 45 m) lassen sich mit zwei Trennvorhängen dritteln.
Die Zahl der Matten pro Mattentyp in der Sporthalle lässt sich aber nicht immer einfach von einer Einfachhalle auf eine Zweifachhalle verdoppeln usw., da nicht davon ausgegangen werden muss, dass alle Hallenteile immer voll besetzt sind und die gleichen Geräte benötigen.
Die von uns angegebenen Zahlen sollen dir als Orientierungshilfe auf Basis der gesetzlichen Vorgaben dienen. Trotzdem musst du dir im konkreten Fall immer zusätzlich überlegen, welche Matten du in welcher Menge brauchst und dich dabei mit allen beteiligten Nutzergruppen über ihre Wünsche absprechen. Für Sporthallen, die von Grundschulen genutzt werden, sind zusätzliche Matten nötig.
Mattentyp | Anzahl Einfachhalle | Anzahl Zweifachhalle | Anzahl Dreifachhalle |
Bodenläufer | 1 | 2 | 2 |
Weichbodenmatten | 2 | 4 | 6 |
Turnmatten, für Grundschulsport Leichtturnmatten | 16 | 24 | 36 |
Niedersprungmatten 200 x 300 x 15 cm | 1 | 1 | 2 |
Niedersprungmatten 100 x 200 x 15 cm | 2 | 3 | 4 |
Keilmatten | 1 Set | 1 Set | 1 Set |
Bei Bedarf | |||
Judomatten | 1 Satz (für Fläche 10×10 m) | 1 Satz (für Fläche 10×10 m) | 1 Satz (für Fläche 10×10 m) |
Ringermatten | 1 Satz | 1-2 Sätze | 2-4 Sätze |
Gymnastikmatten | 30 | 30 | 30 |
Tumblingbahn/Airtrack | 1 | 1 | 1 |
Stülpdeckel/Schleißmatte für Hochsprung | 1 | 1 | 1 |
Stabhochsprung Mattenanlage | – | 1 | 1 |
Kletterwand Fallschutz & Prallschutz | Abhängig von Größe/Höhe der Kletterwand |